Das bisherige Firmengelände von Ecosoil in Bochum. © Nora Varga
Verkehr
Ecosoil-Ansiedlung nahe Merklinde: Wie viele Lkw werden kommen?
Jüngste Aussagen des Ecosoil-Geschäftsführers Hans-Hermann Hüttemann über die Zahl der Lkw-Fahrten zur geplanten Bodenaufbereitsanlage haben in Merklinde für viel Wirbel gesorgt. Jetzt versucht er zu beruhigen.
Die Ansiedlung von Ecosoil geht es immer wieder um eine Frage. Wie viel mehr Verkehr wird es für die Merklinder an der Gerther Straße geben? Ecosoil-Geschäftsführer Hans-Hermann Hüttemann stellt im Gespräch mit der Redaktion klar: „Momentan gehen wir davon aus, dass der Großteil der Lkw von der Bochumer Seite kommt.“
Um sich auf dem alten Philippine-Gelände ansiedeln zu können, braucht Ecosoil eine sogenannte BImSchG-Genehmigung. BImSchG steht kurz für Bundes-Immissionsschutzgesetz. In Gutachten wird geprüft, wie sich Lärm oder Verkehr auf die Umwelt auswirken.
Mit dem Antrag auf diese Genehmigung muss Ecosoil auch angeben, wie viele Lkw wohl täglich kommen werden. Bis Ende September soll er eingereicht werden. Geschäftsführer Hüttemann sagt, man werde in dem Antrag 200 Lkw angeben. Und ergänzt gegenüber unserer Redaktion: „Das ist ein Wert, den wir nur ganz selten erreichen werden, höchstens an wenigen Spitzentagen im Jahr.“
Bis zu 200 Lkw können auf dem Gelände ankommen
Mit anderen Worten: Es wird demnach Tage geben, an denen 200 Lkw mit Erde und Bauschutt am neuen Ecosoil-Gelände ankommen – und dann entsprechend wieder wegfahren. Allerdings wird das in den Worten von Hüttemann nur „zwei- bis dreimal pro Jahr“ passieren. Durchschnittlich erwartet er pro Tag etwa 80 bis 100 Fahrzeuge, die Ladung zum Ecosoil-Gelände bringen, also maximal 200 Fahrten hin und wieder vom Gelände weg.
Die genaue Zahl der Ein- und Ausfahrten könne man aufgrund der unterschiedlichen Größen der Lkw nicht pauschal festlegen, ergänzt Hüttemann. Je kleiner der Lkw, desto mehr müssen kommen, um eine bestimmte Ladung Erde anzuliefern, erläutert Hüttemann.
Bei der Stadt Castrop-Rauxel sorgt man sich um eine zu starke Belastung der Gerther Straße. In der Klage gegen den positiven Bauvorbescheid der Stadt Bochum, der bereits ergangen ist, schreibt sie von 300 Lkw-Bewegungen pro Tag.
Würden die Lkw das Ecosoil-Gelände sowohl in die Bochumer als auch in die Castrop-Rauxeler Richtung der Gerther Straße gleichmäßig verlassen, stiege der Anteil des Schwerlastverkehrs auf dem Merklinder Teil der Gerther Straße der Klage zufolge auf 11,4 Prozent. Weiter heißt es in der Klage: „Geht man im Worst Case davon aus, dass der Verkehr vollständig zur B235, d.h., nach Osten, abfließt, ergibt sich sogar ein Anstieg auf 14 Prozent.“
Ansiedlung widerspricht Castrop-Rauxeler Ratsbeschluss
Neben der Belastung sieht die Stadt ein weiteres Problem. Die Kreuzung Gerther Straße/Wittener Straße (B235) könnte vom zusätzlichen Verkehr zu stark in Anspruch genommen werden. Die Ansiedelung stünde auch in Widerspruch zu einem Ratsbeschluss. Denn in Merklinde sollen Feinstaub, Lärm und Stickoxide eigentlich reduziert werden. Dazu gibt es ein Entwicklungskonzept.
Der Verein „Wir sind Merklinde e.V.“ spricht sich seit Langem gegen die Ansiedlung aus. Auf der Website heißt es: „Denn wir Merklinder Bürgerinnen sind gegen diese Ansiedlung der Firma Ecosoil, die mit mehr als 300 Lkw pro Tag über die bereits sehr stark ausgelastete Gerther Straße rollen sollen.“
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