Transport weiterhin nicht möglich

E-Scooter und Busse erfüllen die Auflagen nicht

Bustüren bleiben für Fahrgäste mit einem Elektro-Scooter in Castrop-Rauxel weiterhin geschlossen. Denn laut Verkehrsbetriebe erfüllt kein Modell die Sicherheitsauflagen. Das ist allerdings nur die eine Seite des Problems: Auch viele Busse sind weiterhin nicht auf E-Scooter ausgerichtet. Und daran wird sich so schnell auch nichts ändern.

Castrop-Rauxel/Dortmund/Bochum

, 24.04.2017 / Lesedauer: 3 min

E-Scooter und Busse - das bleibt ein schwieriges Thema. Unser Archivbild zeigt Cornelia Wegner am Münsterplatz.

In der Thematik Bus und E-Scooter ergeben sich zwei Probleme: Zum einen geht es um die neuen Anforderungen, die E-Scooter erfüllen müssen. Zum anderen müssen auch die Busse Auflagen erfüllen.

Bei den E-Scootern steht besonders die Standsicherheit im Fokus: Vier Räder müssen die Geräte deshalb haben, bestimmte Beschleunigungskräfte aushalten, über Feststellbremsen auf beiden Achsen verfügen und rückwärts fahren können. Gerade bei den beiden letzteren Argumenten hakt es allerdings noch bei den Herstellern – das ergab eine Überprüfung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

DSW21: Kein erhältliches Modell ist sicher

Das Gutachten des VDV hatte 2014 für das Verbot von E-Scootern in öffentlichen Verkehrsmitteln gesorgt. Künftig soll eine Plakette, ähnlich wie das TÜV-Siegel beim Auto, klar signalisieren, ob ein E-Scooter mitgenommen werden darf oder nicht.

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„Wenn E-Scooter wirklich sicher sind, haben wir überhaupt kein Problem damit, sie mitzunehmen“, sagt Bernd Winkelmann, Pressesprecher der Dortmunder Verkehrsbetriebe DSW21. Doch das sei bei noch keinem einzigen erhältlichen Modell bestätigt.

Fahrgäste denken, dass sie mitfahren können

Das sorgt unter den Fahrgästen mit E-Scootern zum Teil für Unverständnis. Durch die neue Erlassregelung hatten sie den Eindruck, dass sie mit ihrem Gefährt künftig wieder in Bussen mitfahren dürften. „Die betroffenen Gäste dachten, wenn Größe und Gewicht stimmen, sei alles in Ordnung“, so Norbert Konegen, Pressesprecher der Vestischen. 1,20 Meter dürfen die E-Scooter lang sein und inklusive Fahrer 300 Kilogramm wiegen. „Aber das alleine reicht nicht“, so Konegen weiter.

Auch die Verkehrsbetriebe wissen nun, wie sie ihre Busse aufrüsten müssen. Nötig für den Transport von E-Scootern sei eine Anlehnplatte mit Haltebügeln zum Mittelgang in dem Bereich, in dem auch Rollstühle und Kinderwagen stehen.

Doch hier gibt es ein Problem: Die Anlehnplatte kann laut DSW21 nicht nachgerüstet werden am Bus, sie muss direkt in neue Busse integriert sein. Da Busse erst nach zwölf Jahren ausgetauscht würden, kann die neue Technik erst nach und nach Einzug erhalten. 

Nur ein Drittel der DSW-Busse erfüllen die Auflagen 

Die Busunternehmen, deren Linien durch Castrop-Rauxel fahren, sind unterschiedlich für die Mitnahme von E-Scootern ausgerüstet. Bei der Vestischen sind 68 Prozent aller Fahrzeuge bereit, die DSW21 beziffert die dafür ausgelegten Fahrzeuge nur auf etwa ein Drittel.

Somit bleiben E-Scooter nun weiterhin erstmal in allen Bussen im Stadtgebiet verboten.

Hinweis Rollstühle mit und ohne Elektroantrieb sowie Rollatoren dürfen weiterhin in Bussen mitgenommen werden. 
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