Fünf Festnahmen, mehrere Kilogramm konsumfertiges Marihuana, rund 400 Pflanzentöpfe mit offensichtlich abgeernteten Cannabis-Pflanzen, mehrere Säcke abgeernteter Pflanzenteile und entsprechendes Equipment: Kreispolizei Recklinghausen und Staatsanwaltschaft Dortmund haben am Montag (29.1.) gemeinsam eine erste Bilanz zu der Riesen-Razzia in Ickern-End gezogen. Dort hatte die Polizei am Samstag (27.1.) bekanntlich eine Cannabis-Plantage ausgehoben.
In einem Wohnhaus am Torweg, einer eher beschaulichen und ruhigen Wohngegend mit vielen Doppelhaushälften. Nachbarn hatten bereits vor rund zwei Jahren erstmals Verdacht geschöpft, dass dort unlautere Dinge vor sich gehen. Unter anderem, weil damals immer wieder fremde Autos an bestimmten Tagen vorfuhren. Weil aus ihnen Leute stiegen, die für kurze Zeit im Haus verschwanden und wieder von dannen fuhren. Vielleicht auch, weil die Jalousien meistens heruntergelassen und die Fenster zusätzlich teils mit Teichfolie abgedeckt waren. Vielleicht auch, weil die Haustür eine besondere Sicherheitstür war. Und weil überall um das Haus Kameras angebracht waren.
Zugriff am frühen Nachmittag
Doch erst am vergangenen Samstag, als die Polizei gegen 10.30 Uhr erneut Hinweise aus der Bevölkerung erhielt, weil es in der gesamten Straßen nach „Gras“ gerochen haben soll, gab es genug Indizien, die eine Durchsuchung ermöglichten. Am frühen Nachmittag hieß es da schließlich: Zugriff. „Es war ein größerer Fund“, bilanziert Kreispolizeisprecherin Annette Achenbach am Montag gegenüber unsere Redaktion.

Wie groß beziehungsweise eigentlich ja schwer er am Ende genau war, stehe bislang noch nicht fest. Das Gewicht des sichergestellten Cannabis könnte sich womöglich auch noch verändern, denn: Wenn die Blüte trocknet, verliert sie Wasser, wird in der Folge also leichter.
Männer zwischen 24 und 45 Jahre alt
Unseren Informationen zufolge soll es sich bei der sichergestellten Menge aber um Cannabis in einem mittleren zweistelligen Kilobereich handeln. Setzt man den aktuellen Straßenverkaufswert an, der laut Polizeisprecherin Achenbach pro Gramm bei rund 10 Euro und pro Kilogramm bei zwischen 3500 und 4000 Euro liegt, käme man bei beispielsweise 50 Kilo also auf Marihuana im Verkaufswert von rund 200.000 Euro.

Auch zu den fünf Männern, die am Samstag festgenommen wurden, gibt es nun erste Erkenntnisse: Die Tatverdächtigen sind zwischen 24 und 45 Jahre alt und haben alle eine albanische Staatsangehörigkeit. Die Männer wurden bereits am Sonntag (28.1.) einem Haftrichter vorgeführt und sitzen nunmehr in Untersuchungshaft.
Hinweise gesucht
Die weiteren Ermittlungen dauern an. Zudem ist die Polizei auf der Suche nach Zeugen, die weitere Angaben machen können – möglicherweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen, die dort im Umfeld aufgefallen sind. Hinweise nimmt das zuständige Kriminalkommissariat telefonisch unter 0800/2361 111 entgegen.
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