Hier soll einmal ein ganz neuer Stadtteil entstehen: Drabig City war erst das Stichwort für die Brache südlich der Recklinghauser Straße in Ickern. Jetzt heißt das Gebiet Beerenbruchviertel.

© Tobias Weckenbrock

Drabig-City in Ickern bekommt neue Öko-Impulse und einen neuen Namen

rnPläne für Baugebiet

Drabig City war das Stichwort für die Siedlung, die in Ickern an der Recklinghauser Straße entstehen soll. Nun gibt es einen neuen Namen und Raum für über 700 Menschen. Wir zeigen die Skizze.

Ickern

, 21.06.2020, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Diese Siedlung wird ökologischer, als bisher angedacht. Sie wird eine Kita bekommen. Sie wird attraktiv, um sich in Ickern mit der Familie niederzulassen - und sie hat einen neuen Namen: Aus Drabig City wird das Beerenbruchviertel.

Die Stadtverwaltung stellte nun ganz neue Details zur Planung auf dem Gelände vor, das von der Gabionenwand zum Gewerbegebiet abgetrennt ist und sich bis zum Waldsaum in etwa an der T-Kreuzung Vinckestraße zieht.

Das Beerenbruchviertel, wie es die Dornieden-Gruppe in Ickern jetzt plant: Wenn alle Häuser stehen, sind hier in Summe etwa 200 Wohneinheiten vorhanden, also Platz für 600 bis 800 Menschen. Das Viertel soll grün werden und man will das Wir-Gefühl mit einigen Details fördern.

Das Beerenbruchviertel, wie es die Dornieden-Gruppe in Ickern jetzt plant: Wenn alle Häuser stehen, sind hier in Summe etwa 200 Wohneinheiten vorhanden, also Platz für 600 bis 800 Menschen. Das Viertel soll grün werden und man will das Wir-Gefühl mit einigen Details fördern. © Dornieden-Gruppe

Demnach wird die Siedlung für rund 700 Bewohner weitaus ökologischer, als sie in den bisherigen Plänen werden sollte. Bauamtsleiter Philipp Röhnert erläuterte die neue Gestaltungsplanung im Betriebsausschuss 3 am Donnerstag.

Grüne Dächer, e-Bike-Station, Car Sharing

Darin werden „zahllose Fortschritte auch in ökologischer Hinsicht“ erkennbar, wie Röhnert formulierte. Im hinteren Teil entlang der Gabionenwand und am Waldrand, die das Gelände begrenzen, wird es reichlich Wohnbebauung mit Dachbegrünungen geben. Zudem will man ein Car-Sharing-Modell, eine e-Bike-Ladestation und eine Paket-Abholstation einrichten.

Die Häuser sollen energetisch einen hohen Standard erfüllen. Und am Rande des Viertels an der Recklinghauser Straße ist in der aktuellen Planung eine Kita vorgesehen, die das Betreuungsangebot nach der gerade eröffneten Caritas-Kita am Meisenweg einige Hundert Meter weiter noch einmal erweitert.

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Der Investor Dornieden spricht von nachhaltigem und qualitätsvollem Wohnen. In einer Projektbeschreibung heißt es: „Das Beerenbruchviertel besticht durch eine aufgelockerte Bauweise, eine vielfältige, ansprechende Architektur und eine großzügige Grüngestaltung mit Quartiers-, Spiel- und Erholungsflächen, die zu einer hohen Aufenthaltsqualität beitragen.“

Das sind die Gebäude-Zahlen

Geplant sind im Projekt, an dem auch die Vista Reihenhaus GmbH beteiligt sein wird, 36 Dornieden-Einfamilienhäuser in Doppel- und Reihenhausbauweise, davon 16 Flachdachhäuser. Vista möchte laut Projektumriss zudem 143 Häuser der Typen M (116 qm Wohnfläche) und L (129 qm) realisieren. Davon seien 36 Einfamilien-Reihenhäuser (140 qm, Vierer-Riegel am südlichen Rand des Viertels) mit Flachdächern ausgestattet. Alle Flachdächer, Garagen und Carports sollen begrünt werden.

Ein Investor soll die Kita und den Geschosswohnungsbau entlang der Recklinghauser Straße realisieren. Neben Quartiersplätzen soll es auch eine Quartiers-App für Smartphones geben, die das Wir-Gefühl und das Miteinander stärken soll.

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„Wir haben die Chance ergriffen“, sagte Röhnert, „um mit dem Unternehmen zusammen eine vorbildliche Siedlung zu entwickeln. Damit sind wir sehr zufrieden.“ Das unterstrich Stadtbaurätin Bettina Lenort, die erst seit etwa einem halben Jahr mit in die Planungen einbezogen ist: „Wir haben mehrere Gespräche mit dem Investor geführt. Im ersten Entwurf waren viele der ökologisch hochwertigen Facetten noch nicht drin. Hier hat der Investor sehr bereitwillig viele Dinge angepasst.“

Dreimal so groß wie Am Emscherufer

Im August 2019 hatte das Energieunternehmen Innogy das Gelände an die Dornieden-Gruppe in Mönchengladbach verkauft. Die wird das Gelände entwickeln, auf dem am Ende mehr als 200 Wohneinheiten Platz finden sollen. Das sind dreimal so viele wie im Baugebiet „Am Emscherufer“ mit der umkämpften Alten Eiche in Habinghorst. Das Projekt firmiert auch unter dem Titel Waldhausen-Siedlung.

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Der Stadtteil Ickern ist schon jetzt mit rund 15.000 Menschen der einwohnerstärkste in Castrop-Rauxel. Dornieden-Sprecher Thomas Bolte hatte schon im August 2019 umrissen, dass man hier eine Mischung aus Ein- und Mehrfamilienhäusern plane.

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