Diese Fotos gingen offenbar durch Instagram Storys: Verlinkt sind bekannte Größen der Dortmunder Neonazi-Szene, die ein Gruppenselfie mit „Ikke Hüftgold“ aufnahmen. Sie feierten bei einer privaten Party mit 90 Gästen im Haus Oe. © Tobias Weckenbrock

Neonazis

Dortmunder Nazis feierten im Haus Oe bei Mallorca-Party mit Ikke Hüftgold

Es war eine Party mit 89 Gästen. Es stand Ballermann-Party-Star „Ikke Hüftgold“ auf der Bühne. Und davor feierten einige Neonazis mit. Das Haus Oe in Castrop-Rauxel erklärt sich jetzt.

Schwerin

, 17.03.2022 / Lesedauer: 3 min

Was für ein Abend: eine private Party, der Saal im Haus Oestreich im Castrop-Rauxeler Ortsteil Schwerin lange im Voraus gebucht. Und auf der Bühne Matthias Distel, besser bekannt als Ikke Hüftgold („Dicke Titten, Kartoffelsalat“). Dass sich vor ihm einige bekannte Neonazis tummelten, wusste offenbar niemand. Doch das sorgt nun für Entrüstung.

Ob sich nun „größtenteils Neonazis“ unter den Partygästen befanden, wie die Antifa Bochum am Mittwochnachmittag auf Twitter kritisierte, oder ob es sechs Personen waren, wie das Haus Oestreich am Donnerstag sagte: offen. Aber Fakt ist: Mehrere Dortmunder Neonazis, darunter wohl auch Michael Brück und Matthias Deyda von der Partei „Die Rechte“, posierten auf einem Gruppen-Selfie, Arm in Arm und ausgelassen lachend mit der Party-Rakete Matthias Distel.

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Auch zum Künstler mit Perücke auf die Bühne durften sich Partygäste gesellen. Sie feierten die Nacht durch und grölten zu den bekannten Songs, die am besten voll alkoholisiert zu ertragen sind, mit.

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Inan Acar, Betriebsleiter im Haus Oestreich auf Schwerin und im Gleis 4 am Hauptbahnhof in Rauxel, war spürbar geschockt, als er erfuhr, dass im Haus Oe Neonazis feierten. © Tobias Weckenbrock

„Es war eine Geburtstagsparty“, sagte Inan Acar, der das Treiben im altehrwürdigen Laden auf Schwerin organisiert. Er ist Deutscher mit türkischen Wurzeln, Castrop-Rauxeler durch und durch. Was sollte er mit Neonazis am Hut haben? Wie konnte es zu so einer Buchung kommen?

Erste Anfrage vor drei Wochen: 30. Geburtstag

Betreiber und Inhaber des Lokals ist Christian Pachholleck. Konfrontiert mit der Sachlage sagte der Castrop-Rauxeler Donnerstagmittag, dass es vor drei Wochen eine Anfrage zu einem 30. Geburtstag gegeben habe. „Motto sollte eine Mallorca- Party mit Ikke Hüftgold sein. Wir haben einen Vertrag geschlossen und diese Anfrage angenommen“, berichtet er.

89 Gäste seien letztlich zugegen gewesen, und: „Alle haben sich gut verhalten.“ Erst am Mittwoch (16.3.) habe er nun mitbekommen, dass fünf oder sechs Gäste der rechten Szene in Dortmund darunter waren. „Wenn sich braunes Pack unter das bunte Volk mischt, kriegt man das nicht mit“, sagt er. „Diese Menschen kennen wir auch nicht aus Medien. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir diese Veranstaltung ohne jegliche Diskussion abgelehnt oder aufgelöst. Wir fahren hier absolut eine Null-Toleranz-Politik.“

Das Haus Oestreich ist seit Jahrzehnten bekannt als Ort für bunte Partys, allerdings unpolitisch, tendenziell eher links als rechts. So sagt Pachholleck nun auch unverblümt: „Arschlöcher haben in unserem Haus nichts verloren. Wir gehen aber leider davon aus, dass die Polizei hier großartig nichts unternehmen wird oder kann. Wir werden uns dennoch anwaltlichen Rat einholen.“

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