Acht Jahre lang arbeitete Dimitra Georgiou im Hades Grill von Uwe und Mike Frisch in Ickern. Nun hat sie den Imbiss an der Recklinghauser Straße übernommen und will Anfang September nach einigen Wochen Renovierungsarbeiten wiedereröffnen. Die 33-Jährige bewies schon jetzt viel Geduld, denn sie sagt: „Mein Traum war es schon immer, irgendwann ein Restaurant zu eröffnen.“ Der Imbiss soll ein weiterer Schritt auf dem Weg dahin sein.
Wiedereröffnung im September
„Ich bin in der Gastronomie groß geworden“, sagt sie über ihre Kindheit in Castrop-Rauxel. Schon ihre Tante habe hier ein Restaurant gehabt und ihre Eltern zwei Pommesbuden. „Deswegen hatte ich da schon immer Spaß dran.“ Was ihr besonders an der Arbeit gefällt? „Dass ich immer neue Leute kennenlerne.“ Nach der Schule verzichtete sie auf eine Ausbildung, sondern ging gleich in die Gastro. „Man könnte auch sagen, Pommes-Fachverkäuferin“, sagt ihr Lebensgefährte Timur Ratzer scherzhaft. Er hilft ihr dabei, sich ihren Traum zu erfüllen.

Gerade macht der ebenfalls 33-Jährige die Überdachung vor dem Grill neu. Auch die Tische dort hat er schon abgeschliffen. Drinnen sieht es noch mehr nach Baustelle aus. „Bis zur Eröffnung wird ein Rundumschlag gemacht“, sagt Timur Ratzer: „Alles raus, alles wieder rein. Von Fliese bis Decke wird alles neu renoviert. Toiletten, alles.“ Probleme damit, Handwerker zu finden, habe man bisher nicht gehabt – vieles läuft in Eigenregie. Dafür sind die Arbeitstage der beiden aber aktuell auch eher 13 als 8 Stunden lang.
Zieltermin für die Wiedereröffnung bleibt der 2.9. (Montag). Dann soll es im und am Hades Grill nicht nur anders aussehen, sondern es soll auch erstmals einen Lieferdienst geben. Zunächst nur mit einem Lieferwagen; sollte die Idee gut anlaufen, könnte noch ein Zweiter hinzukommen. Ebenfalls eine Neuerung: Dimitra Georgiou will in Zukunft Bier frisch vom Fass zapfen und ihren Kundinnen und Kunden im Außenbereich anbieten.
Hilfe vom alten Chef
Auch in der Küche kündigen die beiden einige Veränderungen an: „Wir werden höchstwahrscheinlich eine Fritteuse mehr mit ins Programm nehmen, um ein bisschen Wartezeit zu verhindern“, erklärt Timur Ratzer. Wobei seine Freundin erklärt, dass der Holzkohlegrill den Imbiss von anderen abhebe und eine Wurst oder ein Stück Fleisch hier frisch zubereitet eben „Minimum zehn Minuten“ brauche. „So viel Zeit müssen die Kunden schon mitbringen“, rät sie.

Der Holzkohlegrill soll weiter das Alleinstellungsmerkmal des Imbisses bleiben – und auch an den erprobten Gerichten wie Gyros und Souvláki, Pommes und Currywurst will die neue Chefin nicht rütteln. Allerdings möchte sie einige Gerichte neu mit auf die Karte nehmen. Zur beliebten Currysoße soll es eine Alternative geben und für die vielen muslimischen Kundinnen und Kunden mehr Geflügel. Außerdem wollen die beiden immer wieder neue Tagesgerichte wie Schnitzel, Frikadellen oder halbe Hähnchen anbieten. Was besonders gut ankommt, könne es dann auf die Karte schaffen.
Die Gerichte werden wohl ein wenig teurer als zuletzt. „Es geht hier um 10 oder 20 Cent und nicht mehr“, verspricht die 33-Jährige. „Ich muss ein bisschen hochgehen, weil mein ehemaliger Chef hätte auch hochgehen müssen.“ Zu diesem habe sie noch ein ausgezeichnetes Verhältnis: „Er war eigentlich schon wie ein Freund von mir; wir waren nie wie Chef und Angestellte, sondern immer wie Freunde und sind sogar zusammen in den Urlaub gefahren.“ Und wenn sie bald einmal neue Aufgaben, wie etwa den Umgang mit den Finanzen, habe, könne sie ihn jederzeit anrufen. Auch ihr Freund Timur Ratzer habe viel von Mike und Uwe frisch gelernt, etwa das Würzen und Aufspießen des frischen Gyrosspißes.
Weg zum Restaurant
Die Möglichkeit, dass Dimitra Georgiou den Hades Grill übernimmt, stand übrigens schon rund eineinhalb Jahre im Raum. Als sie, unter mithilfe ihrer Oma, die Finanzierung zusammen hatte, war die Entscheidung eine leichte: „Ich weiß, was man hier rausholen kann“, sagt die neue Chefin. Dann sei der Weg, aus dem Imbiss ein richtiges Restaurant zu machen, auch nicht mehr weit.
Aktuell laufen bereits die Anträge bei der Stadt. Das Vordach soll verlängert werden, um vor dem Imbiss noch mehr Plätze anbieten zu können. Langfristig solle noch ein Anbau hinzukommen; das sei zumindest mit dem Vermieter schon abgestimmt und ein Architekt arbeite an der Idee. „Wir möchten gerne neue Kunden gewinnen, die sich bei uns länger aufhalten“, hofft Timur Ratzer.