Diesen Welpen schnitt die Feuerwehr aus dem Zaun
Ehemaliges Haus Bladenhorst
Die Hundemutter winselte und bellte, dass es Hundeliebhabern einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Ihr Welpe hatte sich in einem Eisenzaun verfangen, nichts ging mehr, weder vor noch zurück. Die Feuerwehr rettete den Schäferhund am frühen Dienstagmorgen mit schwerem Gerät - offenbar nicht zur Freude der Hausbesitzer.
Es ist kurz nach sechs Uhr morgens als die Feuerwehr Castrop-Rauxel zum Einsatzort hinter dem Hauptbahnhof gerufen wird. Ein Schäferhundwelpe steckt mit dem Kopf in dem Eisengerüst fest. Was die Einsatzkräfte sehen, ist für Tierliebhaber schlimm genug, was sie hören lässt sie erschauern: Die Hundemutter bellt und jault ohrenbetäubend, als sich die beiden Feuerwehrmänner - selbst Hundehalter - um den Welpen kümmern wollen. Soviel ist klar: Auf's Gelände kommen die beiden nicht. Viel zu aggressiv ist die Mutter aus Angst um ihr Junges. "Also haben die Kollegen mehrfach am Haus geklingelt", sagt Feuerwehrsprecher Michael Brudek. Erfolglos. Auch die hinzugerufene Polizei versucht - unter anderem telefonisch - Kontakt zum Eigentümer aufzunehmen. Auch sie kommt nicht durch.
Also fällen die beiden Einsatzkräfte die Entscheidung, den Zaun zu zerschneiden und wegzubiegen: "Der Bereich des Halses war schon angeschwollen, ohne Verletzung hätten wir den Hund da sonst nicht rausbekommen", so Brudek. Mit einer hydraulischen Zange und einem Biegeeisen befreien sie den Hund schließlich aus seinem Gefängnis. "Die Mutter hat ihn sofort in Empfang genommen, der hat sich des Lebens gefreut", so Brudek. Nicht ganz so erfreut war laut Brudek der Eigentümer des Geländes: "Über die Sachbeschädigung hat sich anschließend noch jemand beschwert." Eine Anzeige bei der Polizei ist darüber allerdings nicht eingegangen: "Der Einsatz war um sieben Uhr morgens beendet, eine Beschwerde ist uns nicht bekannt geworden", sagt Polizeisprecher Michael Franz.