Am Autoscooter (roter Kringel) geschah die grässliche Tat, bei der eine 22-Jährige schwer verletzt wurde. Die Tätergruppe verschwand dann in Richtung Fußgängerzone (rote Linie), am Mandelstand von Richard Abendroth (gelber Kasten) vorbei. © Tobias Weckenbrock

Frühjahrskirmes

Die bunte Kirmes, die positive Bilanz und was der schlimme Vorfall auslöst

Die Bilanz der Castroper Kirmes fällt unter dem Strich positiv aus. Auch wenn es nach dem schlimmen Vorfall von Freitagabend am Autoscooter noch Arbeit in der Aufarbeitung gibt.

Castrop

, 04.05.2022 / Lesedauer: 3 min

Was war da los am Freitagabend auf dem Castroper Marktplatz? Es war 23 Uhr, als es zu einer Straftat kam, bei der eine 22-jährige Frau schwer verletzt wurde. Es war der einzige Wermutstropfen in der Bilanz der Kirmes, die ansonsten überaus positiv auffiel.

Steven Wels, Kirmes-Organisations-Chef beim Stadtmarketing im Rathaus, war voller Freude, als wir ihn am Montag, am letzten Kirmes-Tag, noch einmal antrafen: „Das war eine richtig gute Frühjahrskirmes“, bilanzierte der Mann, der erst seit einigen Monaten im Dienste der Stadt steht und darum auch erstmals für die Kirmes verantwortlich war, die er sonst seit Kindesbeinen nur aus der Besucherperspektive kannte.

Jetzt machte er an jedem Tag Stippvisiten, sprach über die vier Tage hinweg mit jedem der rund 80 Beschicker, Karussell- und Budenbetreibern. Die einhellige Meinung, sagt Wels: „Alle sind sehr zufrieden.“

Dazu habe natürlich das gute Wetter beigetragen. Über alle vier Tage hinweg blieb es trocken, war eher heiter als wolkig und mild: Am Montag, dem Familientag, konnte man sogar im T-Shirt laufen. Und es war voll, besonders am Montag, wo es mit EUV-Coupons aus dem Internet zwei Fahrten in den Fahrgeschäften zum Preis von einer gibt.

Gute Laune wurde transportiert

Auch die „Presse“ sei gut gewesen, meinte Wels und bezog sich dabei nicht allein auf unsere Berichterstattung, sondern auch die Meinungen, die in Social Media wie auf Facebook und Instagram geteilt wurden. Vor allem wurde gute Laune aus der Altstadt transportiert.

Die 535. Castroper Frühjahrskirmes war laut Chef-Organisator Steven Wels von der Stadtverwaltung ein Erfolg. Das habe er im Gespräch mit den 80 Schaustellern auch gehört. © Tobias Weckenbrock

Aber der Freitagabend, der hätte doch etwas ins Kontor geschlagen, meint auch Wels: Eine Frau wurde von fünf oder sechs Jugendlichen angegangen, als sie sich schützend vor einen Autoscooter-Mitarbeiter stellen wollte. In der Auseinandersetzung wurde sie in den Rücken getreten. Sie fiel zu Boden und bekam nach Angaben der Polizei, als sie dort lag, noch einen Tritt. Sie musste verletzt ins Krankenhaus. Die Täter sollen zwischen 15 und 18 Jahren alt gewesen sein.

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„Es wird immer schlimmer“: Solche Kommentare sind darüber bei Facebook zu lesen. Zwar habe es schon früher bei Kirmessen Schlägereien gegeben; früher vielleicht sogar mehr als heute. Denn es war offenbar der einzige Vorfall. Aber doch ein besonders schwerer: Eine Jugendgruppe greift eine Frau (22) an und tritt sie auch noch, als sie schon am Boden liegt – das hat eine besonders üble Qualität. Mehr Polizei und mehr Ordnungsdienst zur Sicherheit der Besucher werden im Internet eingefordert.

Steven Wels (M.) im Gespräch mit Bürgermeister Rajko Kravanja (l.) und Schausteller-Sprecher Richard Abendroth bei der Eröffnung der Castroper Frühjahrskirmes 2022. © Tobias Weckenbrock

Der Schausteller-Verbands-Sprecher Richard Abendroth, den wir zu diesem Vorfall befragten, konnte nichts beitragen. „Sehr traurig“, sagte er, habe aber am Abend selbst nichts davon mitbekommen. Sein Mandel-Stand war am Reiterbrunnen vor der Targobank platziert, zwischen ihm und dem Autoscooter befand sich noch das große Schunkel-Karussell, das ihm die direkte Sicht versperrte.

Zeugenhinweise haben schon geholfen

Die Polizei ermittelt intensiv und soll nach Informationen unserer Redaktion wohl auch schon hilfreiche Zeugenhinweise vorliegen haben. Wer etwas beobachtet hat, kann sich aber nach wie vor melden. Ein Mitglied der Gruppe der Jugendlichen trug eine schwarze Weste und hatte einen sogenannten Boxerhaarschnitt, die Haare waren an den Seiten abrasiert. Wer Angaben zu der Tat und den Jugendlichen machen kann, sollte sich unter Tel. 0800/ 2361111 an die Polizei wenden.

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