Demo in Castrop angemeldet: Protest gegen Russlands Krieg in der Ukraine
Krieg in Europa
In Berlin waren am Sonntag mehr als 100.000 Menschen auf der Straße, um für Frieden in der Ukraine zu demonstrieren. In Dortmund und Recklinghausen gab es auch Demos. Jetzt zieht Castrop-Rauxel nach.

Die SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Kapteinat hat eine Friedens-Demo in Castrop-Rauxel angemeldet. © dpa / Archiv
In Castrop-Rauxel gehen am Mittwochabend (2.3.) Hunderte Menschen auf die Straßen, um für den Frieden in der Ukraine und gegen Russlands Krieg in Europa zu demonstrieren. Die Landtagsabgeordnete Lisa Kapteinat meldete am Montagvormittag eine Versammlung bei der Polizei an.
Los gehen soll es gegen 18 Uhr am Reiterbrunnen in der Castroper Altstadt. Die SPD-Politikerin sagte unserer Redaktion, sie sei inspiriert von dem, was sie am Sonntag in Recklinghausen selbst erlebte: Laut Zeitungsberichten waren dort 500 Menschen auf dem Marktplatz versammelt, „ich hätte allerdings mehr geschätzt“, sagte Kapteinat. Ab 15 Uhr habe es sich stetig gefüllt.
Die Jugendorgansationen der Parteien organisierten dort eine „friedliche, nicht aggressive, aber bestimmte“ Demonstration, die „gut tat“, sagt die Castrop-Rauxelerin weiter. Bürgermeister Christoph Tesche habe auf dem Altstadt-Markt gesprochen, auch einige Ukrainer aus der Kreisstadt. „Es war einfach schön zu sehen, dass da so viele waren. Wenn man sich umschaute, fühlte man sich in seinen eigenen Sorgen bei den anderen Menschen bestätigt“, so Lisa Kapteinat.

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Ukraine-Flaggen und T-Shirts, Flaggen von der Luftbrücke, aber auch Logos von Flüchtlingshelfern und Claims wie „Stop Putin“ habe sie gesehen. „Das ist in dieser Form genau richtig, so personalisiert“, so Kapteinat: „Denn das ist Putins Krieg.“
Stadtverbände der Parteien machen mit
Diesen Protest wolle sie auch in Castrop-Rauxel. Am Montag (28.2.) schloss sich die SPD-Stadtverbandsvorsitzende mit den Stadtverbänden von CDU, Grünen, FDP und Linken kurz und vereinbarte, dass man eine gemeinsame Aktion daraus macht. Auch in den Jugendorganisationen Jusos, Junge Union, Grüner Jugend, JuLis und der Linksjugend habe es am Wochenende schon Gespräche gegeben.
250 Teilnehmer meldete Kapteinat für die Versammlung ab 18 Uhr am Reiterbrunnen an. „In Recklinghausen waren Familien, Teenies, Friedensaktivisten, Punks – das ganz bunte Bild der Gesellschaft. Auch Menschen aus dem konservativen Spektrum, viele Ukrainer, die am Ende zusammen die Nationalhymne gesungen haben“, berichtet die Landtagsabgeordnete, selbst junge Mutter.
„Auch unsere Bilder gehen durchs Netz“
„Man braucht einfach diese Bestätigung, nicht allein zu sein“, findet sie. Diese Hilflosigkeit in jedem von uns könne man mit Gemeinschaft bewältigen. Und ein Signal setzen: „Castrop-Rauxel tut natürlich allein nicht viel für die Moral in der Ukraine. Aber auch unsere Bilder gehen durchs Netz. Wenn die knapp 70 Ukrainer aus Castrop-Rauxel ihren Verwandten die Bilder in die Ukraine oder nach Russland schicken, kann das etwas bewegen.“
Bürgermeister Rajko Kravanja sagte seine Teilnahme schon zu.