Das sagen unsere Leser zum Personalmangel und langen Wartezeiten im Bürgerbüro

Lesermeinung

Nach Meinungen zu den Zuständen im Bürgerbüro muss in Castrop-Rauxel nicht lange suchen. Jeder hat eine. Manche schreiben sie uns. Und ein Leser hat sogar lobende Worte für die Mitarbeiter.

Castrop-Rauxel

24.04.2019, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Im Bürgerbüro müssen wieder längere Wartezeiten in Kauf genommen werden.

Im Bürgerbüro müssen wieder längere Wartezeiten in Kauf genommen werden. © Mario Bartlewski

Unsere Berichterstattung über die langen Wartezeiten und den Personalmangel im Bürgerbüro beschäftigt natürlich nicht nur die Stadtverwaltung, die Redaktion und aktuell Ralf Meliß, der dringend einen neuen Personalausweis benötigt. Diese Zuschriften erreichten uns von unseren Lesern:

Thomas Frauendienst schreibt:

Ich war am vergangen Donnerstag selbst im Bürgerbüro, weil ich einen neuen Personalausweis brauchte. Der bisherige wurde mir gestohlen. Es ist schon richtig, die Wartezeiten sind lang. Ich bin gegen 8.30 Uhr ins Bürgerbüro gekommen und habe dann über vier Stunden lang gewartet, bis ich an der Reihe war. Es waren aber auch etwa 70 bis 80 Bürger vor Ort, die alle sehr ruhig und diszipliniert gewartet haben. Am Ende ist jeder drangekommen. Und an dieser Stelle möchte ich mich bei den Mitarbeitern des Bürgerbüros auch mal bedanken. Die haben, zumindest an diesem Tag, nämlich Schwerstarbeit geleistet. Auch nach über vier Stunden war man noch sehr freundlich zu mir und hat mir dann schnell weitergeholfen. Es gibt natürlich immer zwei Seiten und ich kann gut verstehen, das man von den langen Wartezeiten genervt ist. An der Arbeitseinstellung der Mitarbeiter im Bürgerbüro scheitert es meiner Meinung nach aber nicht.

Einen anderen Blick auf die Dinge hat der Leser Karl Eberharter:

Es ist leider wirklich so, dass die Zustände im Bürgerbüro nicht haltbar sind.

Natürlich sollte jeder einmal auf das Ablaufdatum seines Personalausweises schauen, aber Herr Eckhardt vergisst in seiner süffisanten Aussage, dass die Bürger keine Bittsteller, sondern Auftraggeber sind. Die Beamten und Angestellten im Öffentlichen Dienst sind zum Service der Bürger da und werden aus Steuergeldern bezahlt. In der freien Wirtschaft überzeugen Produkte, Dienstleistungen und ein Vertrieb, die Kunden vom Nutzen der Produkte. Keine Aufträge, kein Service, kein Salär. Ein Krankenstand, wie im Bürgerbüro, wäre dort vollkommen undenkbar. Wo keine Entlassung droht, kann man sich ja ab und an einen Schein nehmen. Komme mir niemand mit der Ausrede, dass der Publikumskontakt hierfür verantwortlich sei. Was ist mit Banken, anderen Großraumbüros, Busse und Bahnen? Hier ist der Bürgermeister gefordert. Er kann die Zustände allerdings auch nicht wahrnehmen, wenn er tagtäglich auf einem Pressefoto erscheinen muss. Da geht jede Menge Zeit verloren, die man in die Prozess Optimierung der Verwaltung stecken muss.