Das könnte sich an der Kleinen Lönsstraße ändern
Lebensmittelladen und Wohngebäude
Die Kleine Lönsstraße in Castrop-Rauxel soll belebt werden. Der Bauausschuss möchte Straßen und Wege rund um das Gebiet weiter ausbauen, außerdem soll das Areal einen Lebensmittelladen bekommen. Wie genau eine Lösung aussehen könnte, darüber gibt es noch viel Gesprächsbedarf. Wir stellen mögliche Szenarien vor.

Ein neuer Bebauungsplan soll die Kleine Lönsstraße beleben.
Die Kleine Lönsstraße glänzt momentan vor allem durch Leerstand. Das könnte sich bald ändern. Ein neuer Bebauungsplan soll aufgestellt werden. „Mit dem städtebaulichen Ziel, den Standort an der Kleinen Lönsstraße hochwertig und qualitätsvoll weiter zu entwickeln“, wie es in bestem Amtsdeutsch in der entsprechenden Vorlage für die nächste Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag, 23. Juni, heißt.
Mischung aus Wohnen und Gewerbe
Konkret geht es um das 2,3 Hektar große Areal, das im Norden und Osten von der Kleinen Lönsstraße, im Westen durch die Dammstraße und im Süden durch die Herner Straße begrenzt wird. Für das Areal ist eine Mischung aus Wohnen und gewerblicher Nutzung geplant. Die unterschiedlichen Interessen der Eigentümer sollen unter einen Hut gebracht werden.
Außerdem möchte die Stadt klären, ob die erwartete Nachfrage nach einem Lebensmittelladen in der Gegend groß genug wäre. Neben dem Lebensmittelladen sind offenbar auch neue Gebäude geplant, zum Wohnen und für das Gewerbe. Das Areal soll außerdem besser an das Straßennetz angebunden werden.
Zwei Eigentümer haben Interesse
Ausdrücklich ist die Rede von einer einzelnen Lebensmittelfiliale. Es interessieren sich aber beide Unternehmer, denen ein Teil der Fläche gehört, für den Bau eines Ladens: Heier und Dräger. Die Heiers haben Erfahrung im Betrieb von Filialen, konkret mit Aldi. Gemeinsam mit Marktfrisch und der Metzgerei Grabowski war eine Aldi-Filiale an der Kleinen Lönsstraße vertreten, bis dem Discounter die Fläche zu klein wurde.
Auch eine mögliche Erweiterung um rund 200 Quadratmeter konnte Aldi nicht an der Kleinen Lönsstraße halten - doch noch größer wollte die Stadt den Bau nicht werden lassen. Das ist mit dem Einzelhandelskonzept der nahe gelegenen Innenstadt nicht vereinbar. So zog Aldi 2009 in einen größeren Neubau am Westring um - und der Heier-Bau an der Kleinen Lönsstraße steht seitdem leer.
Maximale Größe ist zu klein
Auch der andere Grundstückseigentümer Dräger hat Interesse daran, eine Lebensmittelfiliale zu bauen. Auch für ihn gilt jedoch die maximale Größe von 800 Quadratmeter. „So einen kleinen Laden baut heute keiner mehr“, erklärt Heinrich Dräger. Er möchte 1289 Quadratmeter Verkaufsfläche plus 155 für einen Bäcker und ein Café. Und 150 Stellplätze.
Ob bei einem neuen Bebauungsplan also mit dem alten Heier-Gebäude oder mit einem Neubau geplant wird, welcher Händler vor Ort eine Filiale eröffnen könnte und welcher Eigentümer zum Zug kommen könnte - all das ist weiterhin unklar.
Spannend ist es daher allemal, wie die Politik reagieren wird. Der alte Bebauungsplan ist im April vom Oberverwaltungsgericht gekippt worden.