Gründe und Tipps zur Fütterung

Darum hat Castrop-Rauxel weniger Singvögel

„Seit zwei Wochen sind keine Vögel mehr in meinen Futterhäuschen zu sehen“, sagte eine Leserin, als sie in der Redaktion anrief. „Meisen, Buchfinken, Spatzen, Amseln – alle fort.“ Das sei schon sehr auffällig. Wir haben Experten nach den Gründen und Tipps zur Fütterung gefragt.

CASTROP-RAUXEL

, 14.11.2016 / Lesedauer: 2 min

Ein Rotkehlchen im Naturschutzgebiet Buschei in Brackel.

Ein Anruf beim hiesigen Natur-Experten August Wundrok ergab: die Leserin ist nicht allein mit ihren Beobachtungen. „Was man draußen sehe: „Elstern, Eichelhäher, Sperber, Falken, Krähen und Katzen.“ Was man nicht sehe: „Singvögel.“

Wundrok erinnert sich an Meisen, die im Bad auf seinem Duschkopf saßen. An Rotkehlchen, die sich an der Rennbahn in sein Auto verirrt haben. Und jetzt? „Jetzt sehe ich vor allem Federn von zerrupften Vögeln und Katzen, die in Futterhäuschen auf der Lauer sitzen.“

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Grünflächenamt liefert Erklärungsversuche

Das Team des Grünflächenamts, sagt Stadtsprecherin Nicole Fulgenzi, habe den Rückgang von Singvögeln auch bemerkt – vor allem von Spatzen, den laut Naturschutzbund (NABU) häufigsten Wintervögeln in Deutschland. Das Team kann mehrere Puzzleteile benennen, die zusammengesetzt einen Erklärungsversuch ergeben.

„Es gibt immer mehr Monokulturen, kleinteilig gestaltete Landschaften werden weniger“, sagt Fulgenzi. „Zudem gibt’s immer weniger Biotope und Insekten, die den Vögeln als Nahrung dienen, und immer mehr Nesträuber wie Eichhörnchen – hiesige und zugewanderte.“

NABU gibt Tipps zur Winterfütterung von Vögeln

Grundsätzlich, so der NABU, ist eine Vogelfütterung im Winter aus umweltpädagogischer Sicht empfehlenswert. Typische Fütterungszeit: von November bis Ende Februar. Der NABU empfiehlt: Wählen Sie Futterspender, bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können.

Die Spender sollten so gebaut und angebracht werden, dass das Futter nicht durchnässt werden kann, da es sonst womöglich verdirbt oder vereist. Sollten Sie herkömmliche Futterhäuschen verwenden, empfiehlt der NABU, diese regelmäßig mit heißem Wasser zu reinigen und täglich nur wenig Futter nachzulegen.

Platzierungsempfehlung des NABU: übersichtliche Stellen, sodass sich keine Katzen anschleichen können. In der Nähe sollten Bäume oder Büsche stehen, die bei einem Angriff Deckung bieten.