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Coronazahlen bei Schülern steigen: Eine Schule verschärft deshalb eine Regel
Schule und Corona
Immer mehr Schüler müssen in Quarantäne. Die Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen klettern rasant. Eine Schule in Castrop-Rauxel hat deshalb eine zusätzliche Regel eingeführt.
Kinder und Jugendliche gehören weiter zu denen, die die höchsten Inzidenzen in Castrop-Rauxel haben. Die Schnelltests mehrfach die Woche in Kitas und Schulen bringen immer mehr positive Ergebnisse. Eine Schule in Castrop-Rauxel hat jetzt darauf reagiert.
Bei den 5- bis 9-Jährigen beträgt die Inzidenz in Castrop-Rauxel 883,8, bei den 10 bis 19-Jährigen 799,6 (Stand 21.1.). Das ist weit mehr als die Gesamtinzidenz, die zum gleichen Zeitpunkt noch unter 400 lag. Nachdem der Kreis Recklinghausen lange Zeit eine Insel der Glückseligen war, steigen auch hier die Zahlen deutlich an.
Wie viele Kinder und Jugendliche derzeit genau in Quarantäne sind, kann der Kreis Recklinghausen nicht sagen. Die letzten Zahlen stammen vom Dienstag (18.1.). „Die haben keine Aussagekraft mehr“, sagt Svenja Küchmeister, Pressesprecherin des Kreises. Die Zahlen, die dann am 25. Januar zusammengestellt werden, werden weit höher sein.
53 Schüler kamen nicht in die Schule, weil sie Quarantäne waren
Am Adalbert-Stifter-Gymnasium waren am Freitag (21.1.) 53 Schüler im Zusammenhang mit Corona nicht in der Schule. „25 von ihnen haben einen positiven PCR-Test, die anderen haben einen positiven Schnelltest oder sind als Kontaktpersonen zu Hause“, erläutert Schulleiter Joachim Höck.
Eine ganze Klasse, wie in den sozialen Netzwerken mal behauptet wurde, sei aber nicht in Quarantäne. Die Fälle verteilen sich, so Höck, über alle Jahrgangsstufen. Wer spaßeshalber die Inzidenz nur für die Schule ausrechnen will, kommt bei insgesamt 952 Schülern schnell auf deutlich vierstellige Zahlen. Allein die 25 PCR-positiven Schüler lassen sich schnell auf einen Wert von 2626 hochrechnen.
Joachim Höck sagt, dass er Schule weiterhin nicht für einen Corona-Hotspot halte. Doch wegen der Sorge, dass Infektionsketten doch in die Klassen hineingetragen werden könnten, hat er am Freitag eine Sonderregelung beschlossen und dies den Eltern mitgeteilt.
Regelerweiterung: Kinder sollen als Kontaktpersonen länger zu Hause bleiben
Kinder mit positiven Schnelltest bleiben sowieso zu Hause, bis ein PCR-Test einen negativen Bescheid ergibt. Wenn aber Schüler zu engen Kontaktpersonen werden, weil es in ihrer Familie positive Schnell- oder Selbsttests gibt, können sie eigentlich zur Schule kommen, bis dann der entsprechende PCR-Test unter Umständen eine Quarantäne erfordert. Für nicht-immunisierte Schülern gilt am ASG etwas anderes.
„Hier erweitere ich die bestehende Regelung und entbinde diese Schülerinnen und Schüler von der Teilnahme am Präsenzunterricht, bis der entsprechende Schnell- oder Selbsttest durch einen PCR-Test überprüft wurde“, informiert Höck in einem Elternbrief. Weil die Labore zurzeit überlastet sind und es teilweise Tage dauere, bis ein PCR-Test-Ergebnis übermittelt werde, will der Schulleiter des ASG kein Risiko eingehen. Alle Schüler zu Hause, die gesundheitlich dazu in der Lage sind, nehmen am Distanzunterricht teil.