Impfungen auf dem Wochenmarkt, so wie in Bad Essen in Niedersachsen, könnte eine Möglichkeit sein, Impfunwillige zu erreichen. © dpa

Meinung

Coronavirus: Es braucht kreative Ideen gegen die Impfmüdigkeit

Wie schnell das ging: Gerade noch suchte man verzweifelt nach einem Impftermin, jetzt wollen viele nicht mehr. Ob Geschenke der richtige Weg sind? Passieren muss aber etwas, findet unsere Autorin.

Castrop-Rauxel

, 11.07.2021 / Lesedauer: 2 min

Die Stimmung ist scheinbar von jetzt auf gleich umgekippt. In den meisten Impfzentren im Lande, auch in Recklinghausen kann man einfach so vorbeikommen, ohne Termin – und bekommt dann noch den Corona-Impfstoff seiner Wahl. Und dennoch bleiben Dosen liegen.

Das ist erst einmal nicht schlimm, weil der Impfstoff ja nicht so leicht verfällt. Es ist aber bedenklich, weil so das Impftempo sich verlangsamt. Zwar sind in NRW immerhin 45 Prozent vollständig geimpft und weitere 16 Prozent brauchen nur noch eine zweite Spritze.

Im Kreis sind es immerhin schon mindestens 270.000 Menschen. Doch von der Herdenimmunität sind wir weit entfernt. 85 Prozent der Menschen ab 12 Jahren müssten sich impfen lassen, gerade wegen der Delta-Variante.

Kreis und Stadt müssen kreative Ideen entwickeln

Nur das Impfzentrum für jeden und ohne Termin – das reicht nicht. Der Kreis und die Stadt, auch die impfenden Ärzte müssen mehr tun und sich kreative Aktionen überlegen. Geschenke zu verteilen, wie es mancherorts schon gefordert wird, finde ich genauso wie der Ickerner Hausarzt Holger Knapp skurril.

Aber Anreize zu schaffen, es den Menschen so einfach wie möglich zu machen, das ist notwendig. Denn es ist ein Wettlauf mit der Delta-Variante.

In Attendorn haben sie an diesem Wochenende zum Frühschoppen ans Impfzentrum eingeladen. In Bochum fahren ab Montag Busse in Stadtteile, um vor Ort zu impfen und diejenigen zu erreichen, die von sich aus nicht zum Impfen kommen. Warum nicht mal eine Impfstation auf dem Wochenmarkt aufstellen oder in einer der Problemsiedlungen? Oder vor Kneipen und Shisha-Bars, wie es Karl Lauterbach jetzt vorgeschlagen hat.

Und jedem, der sich nicht aufraffen kann zu einer Impfung, muss man deutlich klar machen: Spätestens im Herbst ist die Wahrscheinlichkeit mehr als groß, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert. Und dann kommt Jammern zu spät.

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