Im Interview forderte Rajko Kravanja eine schnelle landeseinheitliche Regelung für kleinere Veranstaltungen im Sommer. © Thomas Schroeter (Archiv)

Interview

Bürgermeister Kravanja: Schulstart am Montag wäre mir lieber gewesen

Bürgermeister Rajko Kravanja warnt vor einem allzu lockeren Umgang mit dem Coronavirus. Zahlen seien immer trügerisch. Im Interview findet er aber beruhigende Worte zum anstehenden Schulstart.

Castrop-Rauxel

, 23.04.2020 / Lesedauer: 3 min

Die Zahlen zum Coronavirus in Castrop-Rauxel sind nach wie vor gut. 79 Menschen sind dem aktuellen Stand zufolge positiv getestet worden, 63 von ihnen gelten bereits wieder als gesund. Für Bürgermeister Rajko Kravanja ist das aber kein Grund zum Jubeln. Man dürfe nicht voreilig sein und sagen: „Es ist doch alles gut“, sagte er im Interview mit unserer Redaktion.

Zahlen seien „immer sehr trügerisch“. Zuletzt habe er wahrgenommen, dass aktuelle Maßnahmen gegen das Coronavirus „mehr infrage“ gestellt werden. „Ein lockerer Umgang mit der Krise setzt ein.“

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Auch deshalb befürworte er die Maskenpflicht, die ab Montag in Nordrhein-Westfalen in Bussen und Bahnen sowie in Geschäften gelten soll: „Wenn wir sagen, wir wollen etwas hochfahren, wir wollen lockern, dann müssen wir auf der anderen Seite etwas dagegen setzen. Die Maskenpflicht ist der Preis für die Lockerung.“

Kravanja: Schulen sind „bestmöglich“ vorbereitet

Der Bürgermeister ergänzte: „Nichts wäre schlimmer, als wenn wir locker im Umgang sind und dann die Zahlen nach oben schnellen und wir wieder restriktiver eingreifen müssen.“

Obwohl die Bundesregierung am Dienstag eine erhebliche Ausweitung der Zahl an Corona-Tests beschlossen hatte, verteidigte Kravanja im Interview die Entscheidung des Kreises Recklinghausen, das Corona-Schnelltestzentrum am Castrop-Rauxeler Berufskolleg wieder zu schließen.

An dem Standort hätte es wegen des Schulstarts ohnehin nicht bleiben können, sagte der Bürgermeister. Aber auch generell sei es sinnvoll, auf „Vorschriften für ein einheitliches Testverfahren in ganz Deutschland“ zu warten.

Corona-Tests von Schülern wären nicht sinnvoll gewesen

Auch ein Test etwa der Schüler, die jetzt wieder in die Schule gehen, wäre nicht sinnvoll gewesen, sagte Kravanja: „Wenn wir einmal anfangen, Schüler zu testen, müssen wir das durchhalten.“

Die Schulen in Castrop-Rauxel sieht Kravanja „bestmöglich“ auf den Start am Donnerstag (23.4.) vorbereitet. „Es muss keiner Angst haben, in die Schule zu gehen“, sagte Kravanja. In allen Klassenräumen gebe es Möglichkeiten zum Händewaschen und Papierhandtücher, auch Toiletten seien mit allem Notwendigem ausgestattet. Desinfektionsmöglichkeiten gebe es schon am Schuleingang.

Alle Räume würden täglich gereinigt. Falls mehrere Gruppen sich einen Raum an einem Tag teilen müssten, gebe es auch zwischendurch eine Reinigung.

Schulstart am Montag wäre Kravanja lieber gewesen

Dennoch wäre es ihm lieber gewesen, wenn der Unterricht für die Abschlussklassen erst am Montag (27.4.) begonnen hätte. Es wäre dann schlicht mehr Zeit für Absprachen mit den einzelnen Schulen und auch mit den Verkehrsunternehmen geblieben.

Wie viele Schüler ganz genau schon am Donnerstag wieder in die Schule kämen, lasse sich nicht sagen. Allein am Berufskolleg rechne man aber mit rund 1000.

Noch nichts Genaues konnte Kravanja dazu sagen, ob und welche kleineren Veranstaltungen in Castrop-Rauxel im Sommer stattfinden dürften – etwa Kleingarten- oder Gemeindefeste.

Die Stadtverwaltung wolle auf eine landeseinheitliche Regelung warten, die jetzt schnell kommen müsse, forderte er: „Die Vereine und Verbände fangen jetzt an zu planen.“ Klar sei aber, dass es weder „Castrop kocht über“ noch Schützenfeste geben werde.

Dem Eindruck, dass Lockerungen der Corona-Maßnahmen einseitig zugunsten der Wirtschaft vorgenommen worden seien, widersprach der Bürgermeister. Für den Sport stellte er Lockerungen vage in Aussicht: Er glaube, dass „wir in einem nächsten Schritt wieder ein Stück weit Sportvereine in den Blick nehmen müssen“, sagte der Bürgermeister. Aber „auch das mit Auflagen“.

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