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Corona-Teststelle beklagt: Menschen lassen sich nicht mehr testen
Schnelltests
Schnelltests sind seit dem 11. Oktober nicht mehr für alle kostenlos. Das hat Folgen: Immer weniger Menschen lassen sich testen. Eine Castrop-Rauxeler Teststelle hat nun einen anderen Vorschlag.
Kostenlose Bürgertests sind seit dem 11. Oktober nicht mehr für alle möglich. Seitdem müssen Geimpfte wie Ungeimpfte selbst für ihre Tests zahlen. Kostenlose Tests gibt es nur in Ausnahmefällen: insbesondere für Menschen, für die die Ständige Impfkommission keine generelle Impfempfehlung ausgesprochen hat.
Der neue Beschluss hat Folgen: Eine Anfrage unserer Redaktion in mehreren Castrop-Rauxeler Teststellen hat ergeben, dass die Nachfrage nach Schnelltests seit dem Beschluss deutlich nachgelassen hat – trotz steigender Infektionslage.
Nachfrage auf ein Drittel gesunken
„Drastisch zurückgegangen“ sei die Nachfrage, sagt Bianca Dieckmann von „Biancas mobiler Pflegedienst“. Der Pflegedienst führt nur rund fünf kostenpflichtige Tests pro Woche durch – damit ist die Zahl an Tests pro Woche seit dem Beschluss auf ein Drittel gesunken.
In den anderen Teststellen sieht es ähnlich aus: Auch in der Glückauf-Apotheke in der Dortmunder Straße und in der Arztpraxis von Dr. Holger Knapp in Ickern wurde vor dem Beschluss dreimal so viel getestet wie momentan. In der Glückauf-Apotheke sind das immerhin noch bis zu 15 kostenpflichtige Tests pro Tag, sagt der Inhaber Claus Ehrensberger.
Ähnliche Zahlen gibt es auch von der Teststelle CoCare am Castroper Markt: Etwa 700 kostenpflichtige Tests seien seit dem 11. Oktober durchgeführt worden. Insgesamt sei die Zahl aller Schnelltests hier im vergangenen Monat um etwa 70 Prozent zurückgegangen, sagt Sven Stute von der Betreiberfirma.
Nicht alle sind von diesen Testzahlen enttäuscht: Claus Ehrensberger von der Glückauf-Apotheke ist sogar „überrascht, dass Leute überhaupt bereit sind, Geld für Tests auszugeben“. Die Zahl der Tests sei je nach Wochentag verschieden: Montag und Freitag seien sehr starke Tage, so Ehrensberger.
Und wofür lassen sich die Menschen testen? Das können die Teststellen nicht genau sagen. Großveranstaltungen, Hochzeiten, Taufen und Konzerte seien aber häufige Gründe, erklärt Bianca Dieckmann von „Biancas mobiler Pflegedienst“.
Kosten schrecken Testwillige ab
Das eigentliche Problem sei aber: Viele Menschen würden sich gern testen lassen, machen es aber wegen der Gebühr nicht mehr. Insbesondere Geimpfte seien darunter, sagt Bianca Dieckmann. Sie plädiert daher dafür, dass Tests für Geimpfte weiterhin kostenlos sein sollten.
Die Preise für Schnelltests sind von Teststelle zu Teststelle unterschiedlich. 20 Euro kostet ein Schnelltest in der Praxis Knapp/Jasper. In der Glückauf-Apotheke sind es 15 Euro, bei Bianca Dieckmann 10 Euro.
Jahrgang 2001, gebürtig aus dem Allgäu, mittlerweile nach Dortmund gezogen und fühlt sich im Ruhrgebiet zuhause. Offen für alle Themen, aber schreibt am liebsten über interessante Menschen und besondere Geschichten aus der Region.