Das Deutsche Rote Kreuz testete am Morgen die Bewohner eines Hauses an der Wittener Straße in Merklinde auf Corona. © Matthias Langrock
Corona
Corona-Massentests in Habinghorst und Merklinde
Das Deutsche Rote Kreuz hat am Donnerstag im Auftrag von Stadt und Kreis rund 200 Bewohner von zwei Wohnkomplexen in Habinghorst und Merklinde auf das Coronavirus getestet. Wir waren dabei.
Merklinde, Habinghorst
, 30.04.2020 / Lesedauer: 5 minIn zwei Wohnkomplexen an der Wittener Straße in Merklinde und der Langen Straße in Habinghorst leben vermutlich etwa 200 Menschen auf engem Raum. In den vergangenen Tagen sind 15 Bewohner der Häuser an der Wittener Straße positiv auf Corona getestet worden.
Deswegen steht das ganze Haus nun unter Quarantäne und alle übrigen Bewohner werden am Donnerstag verpflichtend auf Corona getestet. Da eine Familie aus dem Haus nach den ersten Corona-Erkrankungen an die Lange Straße nach Habinghorst gezogen ist, testet das Rote Kreuz auch dort ab dem Mittag alle Bewohner des Hauskomplexes - allerdings auf freiwilliger Basis. Ergebnisse sollen am Freitag (1.5.) vorliegen.
Aktualisierung um 16.35 Uhr:
Die Stadtverwaltung meldet gerade folgendes: „Das Deutsche Rote Kreuz konnte heute die Testungen planmäßig vornehmen. Dabei waren die Bewohner kooperativ und entgegenkommend. Kollegen des Bereich Soziales standen den Bewohnern für Nachfragen zur Verfügung.“ Am Freitag sollen Testergebnisse vorliegen und bekannt gegeben werden. Wir berichten morgen, am Feiertag, natürlich auch hier aktuell weiter.
Aktualisierung um 16.30 Uhr:
Unser Reporter Matthias Langrock war am Morgen in Merklinde vor Ort. In einem Videobeitrag schildert er nun, wie die Abstrich-Aktion und die Verhängung der Haus-Quarantäne hier abgelaufen ist.
Aktualisierung 16.22 Uhr:
Für die beiden DRK-Mitarbeiter ist die Arbeit mit dem reinen Testen noch nicht erledigt. Sie müssen die Tests jetzt noch codieren, damit das Labor damit arbeiten kann. Das dauere noch mal etwa zwei oder drei Stunden, sagt Gerrit Niemhues, einer der beiden DRK-Helfer. „Im Haus hat eine entspannte Atmosphäre geherrscht. Alle haben gut mitgemacht, waren offen und nett“, sagt Niemhues.
Aktualisierung 15.37 Uhr:
Die Tests an der Langen Straße sind gerade zu Ende gegangen. Insgesamt wurden nach Angaben der Mitarbeiter vor Ort allein in Habinghorst circa 150 Menschen auf das Coronavirus getestet. Dabei sei alles ruhig geblieben. Die Ergebnisse werden für morgen erwartet. Die Bewohner hier stehen nicht unter Quarantäne; einige haben das Haus direkt nach den Tests wieder verlassen.
Aktualisierung 13.45 Uhr:
Das Deutsche Rote Kreuz hat die Tests an der Langen Straße unterbrochen. Offenbar reichen die vorbereiteten 200 Test-Röhrchen für die Tests in Merklinde und Habinghorst nicht aus. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter holen Nachschub aus Recklinghausen. Mit einem Ende der Tests ist deshalb erst in circa zwei Stunden zu rechnen.
Aktualisierung 13.36 Uhr:
An der Langen Straße ziehen sich die Tests offenbar etwas länger hin als erwartet. Während die Mitarbeiter ursprünglich damit gerechnet hatten, in zwei Stunden durch zu sein, rechnen sie jetzt mit einem Ende gegen 15.40 Uhr. Die Bewohner in drei von fünf Stockwerken sind bereits getestet.
Aktualisierung 12.00 Uhr:
Gegen 11.15 Uhr ist der DRK-Tross für mobile Corona-Tests an der Langen Straße angekommen. Hier ist es ruhig, ein paar Bewohner stehen vor dem Haus, allerdings tragen die meisten Leute hier heute Atemschutzmasken, beobachtete unser Reporter vor Ort. Auch auf den Balkonen hat er Bewohner gesehen, die sich auf die Testkolonne vorbereiten.
In diesem Haus gibt es bisher keine positiv-getesteten Bewohner, die Stadtverwaltung geht von rund 150 Personen aus. Der Zusammenhang zum Hauskomplex an der Wittener Straße besteht aber sowohl in der Herkunft vieler Bewohner als auch familiär. Und eine sechsköpfige Familie ist nach den beiden ersten identifizierten Corona-Infektionen von Merklinde nach Habinghorst zur Schwester der Mutter umgezogen, wie Bürgermeister Kravanja gestern erklärte. Quarantäne-Maßnahmen gibt es hier vorerst nicht.Mit Schutzkleidung betreten zwei Mitarbeiter des DRK und ein Dolmetscher das Haus an der Langen Straße, um mit den Tests zu beginnen. © Lukas Wittland
Kurz nach halb 12 gehen zwei Mitarbeiter des DRK gemeinsam mit einem Dolmetscher in in das Haus an der Langen Straße, um mit den Tests zu beginnen. Eine Mitarbeiterin und der Dolmetscher tragen weiße Overalls. Die Polizei ist mit einem Streifenwagen vor Ort.
Aktualisierung 10.55 Uhr:
Jetzt gibt es doch Zigaretten für die Anwohner, der Dolmetscher holt welche, während die Zelte an der Wittener Straße abgerissen werden. Der Einsatz in Merklinde ist jetzt beendet und das Team zieht weiter zur Langen Straße.
Aktualisierung, 10.40 Uhr
Christoph Behrenspöhler, Leiter des DRK Castrop-Rauxel erklärt, dass die Aktion penibel vorbereitet wurde. Die Stadt hat dem DRK eine Liste mit den Namen der Bewohner der beiden Wohnkomplexe gegeben. Die Teströhrchen wurden daraufhin alle vorbereitet und mit Namen versehen.
Seit 9 Uhr gehen zwei DRK-Mitarbeiter mit einem Dolmetscher - allesamt in voller Schutzausrüstung - von Wohnungstür zu Wohnungstür und nehmen die Abstriche der Bewohner. Jeder Absprich dauert rund eine Minute. „Das ist unangenehm, aber nicht schmerzhaft“, so Behrenspöhler.
Von denen, die nicht mitmachen wollen oder nicht zu Hause sind, werden die Namen notiert und weitergegeben. „Wir sind eine Hilfsorganisation und keine Ordnungsbehörde“, betont Behrenspöhler. Die Stadt oder das Kreisgesundheitsamt müsse im Anschluss entscheiden, wie es mit denjenigen weitergeht, von denen kein Abstrich genommen werden konnte.
Die Tests werden dann per Kurier in ein Labor nach Bad Salzuflen gebracht und dort innerhalb von 24 Stunden ausgewertet. Bisher zeigen sich alle Beteiligten zufrieden mit der Aktion. Nur ganz vereinzelt gibt es Schaulustige. Allerdings lassen auch nur das Security-Personal vor dem Haus und der DRK-Wagen vermuten, dass überhaupt etwas passiert. Die Polizei hält sich bisher zurück.
Von den Bewohnern selbst sieht man nichts, die sollen in ihren Wohnungen bleiben und dürfen auch nicht „mal eben Zigaretten holen“, wie es einer vorhatte.
Wenn die Aktion an der Wittener Straße beendet ist zieht das Team weiter nach Habinghorst. Auch für den Wohnkomplex an der Langen Straße sind alle Teströhrchen vorbereitet, dort sind die Tests allerdings freiwillig, weil bisher kein positiver Fall bekannt ist.
Der Kurier fährt dann heute Nachmittag noch einmal nach Bad Salzuflen, sodass auch diese Ergebnisse morgen im Laufe des Tages bekannt sein müssten.
Erstmeldung 9 Uhr
Die Bewohner kommen mit Mundschutz in den Hinterhof, dort werden die Abstriche von Mitarbeitern des Roten Kreuzes genommen (Achtung: In der obigen Aktualisierung steht eine Berichtigung dieser Tatsache). Die Atmosphäre ist nach Angaben unseres Reporters vor Ort entspannt, die Bewohner kooperativ. Stadtsprecherin Uta Stevens erklärt, dass das auch in den vergangenen Tagen bereits der Fall gewesen sei. Unterstützt wurden die Anwohner, die überwiegend rumänischer und bulgarischer Herkunft sind, von einem Dolmetscher.
Vor Ort sind Mitarbeiter der Sozialen Dienste sowie eine Securityfirma und die Polizei.
In den vergangenen Tagen habe es Gerüchte gegeben, dass einige der Bewohner bei der großen Beerdigung in Merklinde waren. Uta Stevens kann zu einem möglichen Zusammenhang nichts sagen, dazu liege ihr „kein Wissen“ vor.
Wenn die Tests an der Wittener Straße durchgeführt sind, zieht das Team weiter nach Habinghorst. Der Grund: Eine sechsköpfige Familie zog schon nach der Erkrankung der ersten zwei Personen an der Wittener Straße aus Angst vor Ansteckung, zu einer Schwester der Mutter in die Lange Straße in Habinghorst um. Dort leben rund 150 Menschen in einem Wohnkomplex. Die Tests in Habinghorst sind freiwillig, weil es bisher keine positiven Ergebnisse dort gibt.
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