Die Polizei kündigt an, auch am Wochenende im Castrop-Rauxeler Stadtgebiet stärkere Präsenz zu zeigen. Ein Großeinsatz von Freitagabend (16.6.2023) brachte ein deutliches Ergebnis: Es wurden Schlagstöcke, Messer, Macheten und eine Schusswaffe sichergestellt. 116 Personen und 24 Autos wurden bis tief in die Nacht überprüft. Ein Aufeinandertreffen verfeindeter Akteure konnte aber verhindert werden.
Zu einem Auflauf von rivalisierenden Gruppen kam es am selben Abend auch in der Essener Innenstadt. Dort sollen mehrere Hundert Personen zweier Familien aufeinandergetroffen sein. Mehrere Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Die Polizei sei mit einem „größeren Aufgebot“ und einem Hubschrauber im Einsatz gewesen. Wie viele Verletzte es gab, sei noch unklar. Es gehe wahrscheinlich um einen „Konflikt im Bereich der Clankriminalität“. Auch hier könnten Zusammenhänge zu der libanesischen und der syrischen Familie aus Castrop-Rauxel bestehen. In dieser Sache ermittelt seit Donnerstagabend eine Mordkommission unter dem Namen „Wartburg“.
Nach Abschluss der Ermittlungs-Maßnahmen erhielten die Personen einen Platzverweis und ein Bereichsbetretungsverbot, bilanziert die Polizei am Samstagmorgen den Einsatz von Merklinde. „Insgesamt wurden 116 Personen überprüft und 24 Fahrzeuge durchsucht“, so Polizeisprecherin Annette Achenbach. Messer, Macheten und eine Schusswaffe wurden unter anderem sichergestellt. Dabei soll es sich um eine Maschinenpistole handeln.
Zu der Auseinandersetzung sei es gegen 21.30 Uhr vor einem Restaurant gekommen. Mehrere Schaulustige kamen den Angaben zufolge hinzu. Am Ort der Schlägerei wurden später Eisenstangen und Messer gefunden. Die Polizei war bis weit nach Mitternacht im Einsatz. Aktuell liefen „Aufklärungsmaßnahmen“, um zu erkunden, ob es am Samstag zu einer weiteren Auseinandersetzung kommen könnte, sagte der Sprecher.
Die Polizei werde auch in den nächsten Tagen verstärkte Präsenz im Stadtgebiet von Castrop-Rauxel zeigen. Auch Zusammenhänge zum Vorfall in Essen würden geprüft: „Es gibt Hinweise darauf, dass es zwischen beiden Vorfällen einen Zusammenhang gibt“, so eine Polizeisprecherin aus Essen gegenüber dem WDR. „Sicher bestätigen lässt sich das im Moment aber nicht.“ Bild.de spricht von einem „Clan-Krieg“, von 300 Libanesen und 200 Syrern, die zu einem Showdown in Essen zusammengekommen seien.
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