Der City Tree im Juni: Beim Grün handelt es sich um die Dickblattpflanzen. Ihnen wird mehr eine dekorative Eigenschaft zugesagt denn eine Lust daran, Schadstoffe aus der Luft zu schlucken. © Schlehenkamp

City Tree

Das war‘s dann wohl endgültig mit dem City Tree in Rauxel. Das Moos ist verdorrt

Der Versuch, mit dem City Tree auf dem Berliner Platz ein besseres Klima an der vielbefahrenen Bahnhofstraße zu erreichen, ist wohl in die Hose gegangen. Das Moos ist seit Wochen verdorrt.

von Abi Schlehenkamp

Rauxel

, 30.06.2019 / Lesedauer: 3 min

Der City Tree in Rauxel hat ein bisschen was von einem Chamäleon. Die mitunter archaisch anmutenden Tiere können bekanntlich urplötzlich die Farbe wechseln. Zeigte sich der von den Stadtwerken und Gelsenwasser gesponserte vermeintliche Schadstoffschlucker vor fünf, sechs Wochen noch ganz braun, kam er vor knapp zwei Wochen plötzlich wieder in einem schicken grünen Gewand daher.

Aber: Das Moos ist immer noch braun, macht eben den Eindruck, es sei vertrocknet und damit gänzlich hinüber. Beim schönen neuen Grün handelt es sich schlicht um die Dickblattpflanzen, die mit der Wärme ordentlich ins Kraut geschossen sind. Ihnen allerdings wird mehr eine dekorative Eigenschaft zugesagt denn eine Lust daran, tatsächlich auch Schadstoffe aus der Luft zu schlucken. Immer mal wieder war der City Tree Thema im Umweltausschuss. So auch am Dienstagabend in der letzten Sitzung des Fachgremiums vor der Sommerpause.

Der Kundenbeirat der Stadtwerke soll entscheiden

Hilde Krusch, sachkundige Bürgerin aus den Reihen der FWI, fragte an, was denn jetzt wohl mit dem City Tree los sei, das Moos jedenfalls sei ganz braun und da riesele auch kein Wasser mehr durch. „Was kostet das denn jetzt eigentlich und hat das Ding überhaupt Kohlendioxid eingespart?“, wollte Krusch beim Tagesordnungspunkt „Anfragen der Ausschussmitglieder“ wissen. Ausschusschefin Notburga Henke (Grüne) antwortete, sie stünde in dieser Sache in häufigem Austausch mit Stadtwerke-Geschäftsführer Jens Langensiepen. Henke: „Wir sind aber noch nicht zu einem Ergebnis gekommen, das wir kommunizieren können.“

So sah der City Tree im April 2019 aus. © Schlehenkamp

Die offizielle Entscheidung über den City Tree, das erklärte Langensiepen auf Anfrage unserer Zeitung in der vergangenen Woche, solle der Kundenbeirat im Frühherbst dieses Jahres treffen. „Ich war vor Ort und teile die Einschätzung, dass der City Tree so nicht mehr vertretbar ist“, sagte Langensiepen. Gleichwohl halte er das Projekt von Green City Solutions für innovativ. Und stehe nach wie vor dazu, dass es richtig war, es auszuprobieren. „Wir haben es halt zwei Jahre versucht“, erklärte Langensiepen, die finale Entscheidung werde der Kundenbeirat im September oder Oktober fällen.

Jetzt lesen

Wer und wie viele Menschen gehören zu diesem Gremium? Laut Langensiepen 15 bis 20 Leute, ein bunter Strauß sozusagen. Mit Vertretern aus der Politik, von den Kirchen, Parteien, Bürgervereinen.

Schon im Sommer des vergangenen Jahres hatte der City Tree deutlich geschwächelt. Seinerzeit war sogar ein Vertreter des Start-Ups aus Berlin nach Rauxel gekommen, um zu versichern, dass das System funktioniere. Andere Städte waren nicht ganz so geduldig und legten eher Hand an ihre City Trees.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.

Jetzt kostenfrei registrieren

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.

E-Mail erneut senden

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Sie sind bereits RN+ Abonnent?
Jetzt einloggen