Castrop-Rauxeler Traditionsfleischerei Bols schließt nach fast 125 Jahren
Geschäftsaufgabe
Zum Ende des Jahres ist Schluss: Die Castrop-Rauxeler Traditionsfleischerei Bols wird am 31. Dezember ihren Betrieb schließen. Gründe für die Geschäftsaufgabe gibt es gleich mehrere.

Willi Bols und seine Mutter schließen ihren Traditionsbetrieb. (Archivbild von 2013) © Foto: Nico Drimecker
Die Nachricht wird für viele Kunden recht unerwartet gekommen sein: Die Fleischerei und den Partyservice Willi Bols wird es nur noch bis Ende des Jahres geben. Inhaberin Finchen Bols und ihr Sohn, Fleischermeister Willi Bols, haben sich am Dienstag (31.8.) mit einem Schreiben an ihre Kunden, Geschäftspartner, Freunde und Nachbarn gewandt, um mitzuteilen, dass sie ihren Traditionsladen an der Bochumer Str. 86 zu Silvester aufgeben werden.
Damit enden fast 125 Jahre Fleischertradition in der Europastadt. Gern hätte man die 125 auch wirklich voll gemacht, heißt es in dem Abschiedsschreiben. Doch „nach reiflicher Überlegung“ habe man entschieden: Es geht nicht mehr länger. „Wir bedauern diesen Entschluss sehr, sehen aber keine andere Möglichkeit, für die Zukunft das Geschäft in dieser Form weiterzuführen“, schreiben Mutter und Sohn Bols.
Alter und Gesundheit zwingen zur Aufgabe
Man müsse diesen Schritt gehen aus „altersbedingten Gründen“ und in „gesundheitlicher Hinsicht“, heißt es. Das seien definitiv die Hauptgründe, den Laden zu schließen, erklärt Fleischermeister Willi Bols auf Nachfrage. Seine Mutter sei 82 Jahre alt, er 58. Und gesundheitlich angeschlagen.
Hinzu komme die schwierige Pandemie-Situation: Catering, das einen großen Teils seines Fleischerei-Geschäfts ausmache, sei zwischenzeitlich komplett weggefallen, sagt Bols. Das ganze Team habe „viel umstrukturiert“ und „gekämpft“. Mit viel „Manpower“. Aber nun sei es nicht mehr leistbar. Oder, wie es in dem Schreiben heißt: „Manchmal geht das Leben eben seine eigenen Wege.“
Wichtig ist Bols: „Wir sind nicht pleite.“ Bis zum 31. Dezember werde man „in gewohnter Weise mit all unserem Engagement zur Verfügung stehen“. Und eines sei klar: Man werde die Kunden sehr vermissen.