
© Tobias Weckenbrock
Castrop-Rauxeler Rathaus auf der Vorschlagsliste für das schönste Rathaus NRWs
Rathaus
Das Land NRW hat die Kampagne „Wo steht das schönste Rathaus in Nordrhein-Westfalen“ ins Leben gerufen. Unter den zahlreichen Vorschläge ist auch das Rathaus aus Castrop-Rauxel.
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen hat bereits im Herbst die Bürger gefragt: „Wo steht das schönste Rathaus in NRW?“.
Über 70 Vorschläge erreichten daraufhin das Ministerium, darunter auch das denkmalgeschützte Castrop-Rauxeler Rathaus, entworfen vom Stararchitekten Arne Jacobsen.
Bürgermeister Kravanja stellt das Rathaus vor
Am Sonntagvormittag (5. Januar) wurde der Komplex am Europaplatz in einem kurzen filmischen Beitrag auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen des Ministeriums vorgestellt. Ab Ende Februar können alle Bürger dann bis Mitte März für ihr „schönstes Rathaus“ abstimmen.
Das Gewinner-Rathaus wird am 28. März 2020 auf dem Heimat-Kongress des Landes NRW ausgezeichnet. Passend zum internationalen Tag der Demokratie, begann am 15. September 2019 die Suche nach dem schönsten Rathaus. Rathäuser sind die Heimat der Demokratie. Sie sind die wichtigsten Zentren der Demokratie in unseren Städten und Gemeinden. Mit unserer Aktion wollen wir sie in den Vordergrund rücken“, betonte Ina Scharrenbach, Heimat-Ministerin des Landes.
Mindestens ein Mal wurde Castrop-Rauxel vorgeschlagen
Ziel der Aktion ist es, die ehrenamtliche Arbeit in der Kommunalpolitik, die demokratischen Institutionen auf lokaler Ebene sowie das historisch-kulturelle Erbe des Landes in den Fokus zu rücken und zu stärken. Unter dem Hashtag #schönstesrathausinnrw konnten die Vorschläge über die sozialen Medien abgegeben werden. Für Castrop-Rauxel hat dies mindestens eine Person getan: Malte Fercke, Vorsitzender des Ausschusses für Bürgerbeteiligung und Stadtentwicklung.
Denn gerade das Rathaus in Castrop-Rauxel, der Stadtmittelpunkt, sticht mit der Architektur und seinem Gesamtkonzept besonders hervor: So steht im Entwurf des dänischen Architekten und Designers die Idee von Transparenz der politischen Entscheidungen und Kontrolle durch die Bürger im Vordergrund. Diese Transparenz verdeutliche zum Beispiel der Ratssaal, der als ein eigenständiges, abgetrenntes Gebäude vor dem Rathaus gelegen ist.
Architektur verkörpert politische Transparenz
Die breiten Glasfronten und die Anordnung des Rates, gegenüber der ebenerdig erreichbaren Publikumstribüne, zeigen auch architektonisch, dass es die Bürger sind, die Politik und Verwaltung auf die Finger schauen können. Auch das Bürgermeisterbüro befindet sich nicht in den oberen Etagen, sondern genau in der Mitte des Rathauses.
Nachdem der Rat der Stadt am 4. April 1966 beschloss, den Auftrag an Arne Jacobsen und seinen Partner Otto Weitling zu vergeben, wurde der Komplex zwischen 1971 und 1975 sowie 1976 bis 1984 errichtet. Jacobsen, der 1971 starb, erlebte die Fertigstellung des Stadtmittelpunktes nicht mehr. Nach seinem Tod führten die Architekten Otto Weitling und Hans Dissing die Arbeiten fort.

Die an Pylonen hängenden freischwebenden Dächer, die „Sprungschanzen“ sind im Laufe der Jahre zum Wahrzeichen der Stadt Castrop-Rauxel geworden. © Tobias Weckenbrock
„Sprungschanzen“ zum Wahrzeichen geworden
Noch heute sind die freischwebenden Dächer des Ratsaales, der Stadt- und der Europahallen eine Besonderheit. Die liebevoll auch Sprungschanzen genannten Dächer sind ein Wahrzeichen der Stadt geworden.
Ab Ende Februar kann auf der Webseite des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung unter www.mhkbg.nrw für das Castrop-Rauxeler Rathaus abgestimmt werden.
Stolzes Ruhrpottkind mit blau-weißem Herzen. War fürs Germanistik-Studium kurzzeitig in der Landeshauptstadt unterwegs, ist dann aber wieder zurück nach Recklinghausen - in die Heimat. Schreibt seit 2017 für das Medienhaus Bauer, erst in der Jugendredaktion "Scenario", dann folgte der Wechsel ins Lokale. In ihrer Freizeit fast überall anzutreffen: egal ob Rock-Festival, Theatersaal oder Schlagerparty.
