Eine Collage der Initiative "Wir bleiben verbunden".

© Schule

Castrop-Rauxeler Lehrer sind trotz Corona für Schüler da und schicken kreative Grüße

rnSchulen und Corona

Mit einer Reihe verschiedener Fotocollagen setzen die Kollegien der weiterführenden Schulen ein Zeichen für Solidarität und Engagement in schwierigen Zeiten.

Castrop-Rauxel

, 25.03.2020, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer glaubt, dass Lehrer angesichts geschlossener Schulen den Unterrichtsausfall als vorgezogene Osterferien betrachten, irrt sich! Zumindest in Castrop-Rauxel. Die Initiative „Wir bleiben verbunden“ mehrerer Schulen soll Eltern und Schülern der Stadt klar machen, dass die Lehrer sich von zuhause aus für ihre Schüler einsetzen, sie so gut wie möglich betreuen und versuchen, ihnen den Unterrichtsstoff zu vermitteln.

Anregung aus den sozialen Medien

Die Aktion wurde von Annika Liebethal, Lehrerin am Berufskolleg Castrop-Rauxel, angeregt. Sie war beeindruckt von den unter dem Motto „Wir bleiben für euch hier, bleibt ihr für uns zu Hause“ in verschiedenen sozialen Medien geposteten Aufrufen von Ärzten und Pflegepersonal.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Fotocollagen von Lehrern weiterführender Schulen

Die Lehrer der Castrop-Rauxeler weiterführende Schulen schicken über die Sozialen Medien Nachrichten in Form von Fotocollagen an ihre Schüler.
25.03.2020

„Da kam mir der Gedanke, dass man sich bei all denen bedanken sollte, die für uns die Stellung halten. Als Lehrerin am Berufskolleg dachte ich an die Schüler, die als Auszubildende im Einzelhandel, in den Arztpraxen und in den Krankenhäusern arbeiten. Ich wollte mich aber auch an alle unsere Schüler wenden und ihnen zeigen, dass wir weiterhin für sie da sind.“

Gemeinsame Botschaft

Sofort wandte sich Liebethal an die weiterführenden Schulen in Castrop-Rauxel, um aus ihrer Idee eine gemeinsame Aktion entstehen zu lassen: „Die Botschaft sollte sein, dass die Lehrer in unserer Stadt alles geben, um ihren Schülern in dieser Zeit beizustehen, ihnen aber auch weiterhin etwas beibringen.“

Initiatorin Annika Liebethal freut sich über den guten Zuspruch der Aktion "Wir bleiben verbunden" .

Initiatorin Annika Liebethal freut sich über den guten Zuspruch der Aktion "Wir bleiben verbunden" . © Annika Liebethal

Liebethal: „Dass wir für unsere Schüler da sind, haben wir ihnen bereits über unterschiedliche Kanäle mitgeteilt, aber diese Form ist noch einmal besonders ausdrucksstark.“

Online Unterricht

Die Lehrerin berichtet, dass sie und ihre Kollegen in ihren Gedanken ganz oft bei ihren Schülern sind und sich Mühe geben, Unterrichtsmaterial auszuwählen und weiterzuleiten, mit dem man gut von zu Hause aus arbeiten kann.

Eine weitere Collage der Aktion „Wir bleiben verbunden“.

Eine weitere Collage der Aktion „Wir bleiben verbunden“. © Düwel

Sie fügt hinzu: „Außerdem haben wir ihnen die Möglichkeit gegeben, Nachfragen zu stellen, per E-Mail und per Telefon. Wir üben uns im Online-Unterricht, erstellen Erklärvideos und bereiten sie auf Prüfungen vor. Speziell am Berufskolleg beraten wir unsere Schüler auch bezüglich der Sorgen über die Schließung ihrer Ausbildungsbetriebe aufgrund der Corona-Krise.“

Fotocollagen und Botschaften

Die weiterführenden Schulen waren sofort bereit, an der Aktion teilzunehmen. Offensichtlich beeindruckte die kreative Ausdrucksform der Initiative die Lehrer. Mit den einzelnen Kollegen wurden Fotocollagen geformt, die unterschiedliche Botschaften ausdrücken. Liebethals Wunschvorstellung ist es, dass die Collagen der verschiedenen Schulen dann wieder eine Einheit bilden um zu demonstrieren, dass „wir und unsere Botschaften miteinander verbunden sind“.

Schnelle Reaktion des EBG

Das Ernst-Barlach-Gymnasium mobilisierte unter dem Motto „Wir sind für euch da“ in kürzester Zeit ihr Kollegium. Organisatorin Steffi Knaup war beeindruckt, dass am Samstag innerhalb von 24 Stunden fast das ganze Kollegium mitmachte und eine Reihe von Collagen erstellt hat, so zum Beispiel auch die Fachschaften Englisch und Französisch, die ihre Botschaften in den entsprechenden Fremdsprachen zum Ausdruck brachten. Die Gesamtschule, die Realschule und die Sekundarschüle sind ebenfalls bei der Aktion dabei.

Steffi Knaup unterstützt die Botschaft: „Wir möchten deutlich machen, dass wir Lehrer nicht auf der faulen Haut liegen und unsere Osterferien verlängern. Vor allem aber möchten wir die Schüler auffordern, zu Hause zu bleiben, aus Rücksicht auf ältere und schwächere Mitglieder der Gesellschaft.“ Die EBG-Lehrerin zeigte sich erfreut, das zahlreiche Anfragen von anderen Schulen eintrafen, die die Initiative kopieren wollen.

Liebethal erzählt, dass die Reaktion der Schüler absolut positiv ist. Einige hätten angefangen, selbst Collagen zu erstellen. Es gebe auch Stimmen wie „Was haben wir für coole Lehrer“ und ähnliches. Auch Eltern würden die Aktion begrüßen und sich freuen, dass die Lehrer Präsenz zeigen.