
© Peter Bandermann
Castrop-Rauxel will die Raser in der Stadt künftig mit einem mobilen Blitzgerät jagen
Temposünder
Die Stadt prüft gerade die Anschaffung eines zusätzlichen mobilen Blitzgeräts, um Raser zu jagen. Über die „Semistationäre Geschwindigkeitsmessanlage“ muss die Politik im April entscheiden.
Der Blitzwagen der Stadt Castrop-Rauxel ist bei den Autofahrern längst bestens bekannt. Trotzdem bringt er jährlich ein nettes Sümmchen für die Stadtkasse zusammen. Natürlich, so wird stets betont, gehe es der Stadt beim Einsatz des Blitzers nichts ums Geld, sondern um die Verkehrssicherheit.
Trotzdem nimmt die Stadt das erblitzte Geld nicht ungern mit. Bald könnte noch mehr hinzu kommen, denn die Stadt blitzt womöglich schon bald mit einem deutlich unauffälligeren Gerät. So war jüngst zu beobachten, wie vor dem Rathaus unter anderem Mitarbeiter des Bereichs Ordnungswesen ein Gerät begutachteten, das der Normalsterbliche als Mobilblitzer bezeichnen würde. Im Amtsdeutsch wird das Gerät aber offiziell unter dem Begriff „Semistationäre Geschwindigkeitsmessanlage“ geführt.
Verkehrsüberwachung intensivieren
Und so wollte unsere Redaktion wissen, ob die Stadt denn wohl die Anschaffung einer solchen Anlage plane, ob sie Ersatz oder Ergänzung für den Blitzer-Kombi sein soll und was sich die Verwaltung denn überhaupt von einem solchen Kauf verspreche.
Die Anfrage wurde uns schriftlich beantwortet von Thomas Roehl, dem Leiter des Bereichs Ordnung und Bürgerservice. Der schriebt dazu: „Im Rahmen der Vorstellung im Betriebsausschuss 1 im September 2019 zur Überwachung des fließenden Verkehrs wurde der politische Wunsch geäußert, aus Verkehrssicherheitsgründen den Bereich dieser Verkehrsüberwachung zu intensivieren.“
Zum Hintergrund: Im Juni 2019 hatten SPD und FWI den gemeinsamen Antrag gestellt, ein Konzept für die Durchführung der kommunalen Geschwindigkeitskontrollen zu erarbeiten, das eine Kontrolle auch zu Rand- und Nachtzeiten miteinbeziehe und ermögliche.
Ergänzung zum heutigen Blitzwagen
Wie Roehl damals erläutert hatte, saß damals eine Mitarbeiterin des Bereiches alleine im Geschwindigkeitsmesswagen. Aus Sicherheitsgründen würden daher Kontrollen in den Nachtzeiten nicht durchgeführt. Es bestünden aber Pläne, dass Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes zur Durchführung von Geschwindigkeitskontrollen qualifiziert werden.
Nun prüft die Verwaltung offenbar, so Roehl weiter zur Beantwortung unserer Anfrage an die Stadt, „derzeit intensiv die Möglichkeiten des Einsatzes einer semistationären Geschwindigkeitsmessanlage in Ergänzung des bereits vorhandenen Blitzerfahrzeuges.“
Über das Ergebnis und eine mögliche weitere Vorgehensweise, also einen Kauf eines solchen Gerätes, soll die Politik (Betriebsausschuss 1) am 22. April in öffentlicher Sitzung unterrichtet werden. Dem wolle man jetzt nicht vorgreifen, so die Stadt.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
