Nach Dürrezeit

Abenteuer-Bauernhof zwischen Castrop und Waltrop bangt um Existenz

Coronapandemie und Klimawandel. Die Folgen der Krisen treffen den sozialen und naturverbundenen Nabeba e.V. hart. Dorothee Zijp, Leiterin des Vereins, schildert eine kritische Situation.

Castrop-Rauxel, Waltrop

, 02.09.2022 / Lesedauer: 3 min

An der Grenze von Castrop-Rauxel und Waltrop liegt der Nabeba e.V – der Natur- und Bewegungsbauernhof, ein Angebot für Familien mit Fokus auf Menschen mit Behinderung. Und ein Angebot, das aktuell kaum jemand wahrnimmt. Leiterin Dorothee Zijp über Krisenbewältigung und Zukunftsangst.

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Als soziale Krise habe die Pandemie den Kinder-Bauernhof sehr getroffen, sagt Zijp. Das Hauptangebot des Vereins Nabeba sei grundsätzlich nah am Menschen. Als erlebnispädagogisches Angebot geht es auf dem Hof um den Umgang mit Tieren und der Natur. Und damit um direktes Berühren und hautnahe Erfahrungen.

Ausbleibende Besucher, ausbleibende Einnahmen

Dies alles sind Dinge, die eine Viruspandemie zu verhindern weiß. Die Folgen seien immer noch zu spüren: „Wir haben nicht mehr denselben Kontakt zu Schulen und Kindergruppen wie früher“, sagt Zijp, „Es entsteht immer mehr Leerstand, es kommen kaum noch Kinder hierhin. Das merkt man natürlich auch finanziell.“

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Problematisch sei es deshalb, weil der Verein schon immer „auf Kante genäht“ gewesen sei. Dorothee Zijp denke bei ihrem Projekt nicht gern zu weit in die Zukunft und kümmere sich lieber viel mehr um den eigentlichen Zweck ihres Vereins: „Hauptzielgruppe ist die Inklusion von Menschen mit Behinderung mithilfe eines einzigartigen Betreuungsangebotes“, sagt sie.

Zwischen Wirtschaftlichkeit und sozialem Gedanken

Doch habe diese Herangehensweise Folgen: „Wir denken nicht wirtschaftlich. Dadurch haben viele Mitarbeiter und Mitglieder unentgeltlich gearbeitet.“, so Zijp, „Wir zahlen unseren Mitarbeitern regulär zwölf Euro die Stunde. Aber ohne diese ehrenamtliche Arbeit hätten wir nicht überlebt.“

Die Besonderheit des Nabeba ist die Nähe zu den Tieren. Die zutraulichen Hühner mit dem Namen Anette und der etwas schüchterne Hahn Manfred ließen sich von unserer Reporterin füttern. © Sophia Wibbeke

Ebenfalls hätten Unterstützer mit Spenden das Überleben des Vereins bislang gesichert. Mit unter den Sponsoren seien der Rotary Club, die Sparkasse, die Volksbank und der Lions Club Datteln/Waltrop, der dem Verein just am 31. August einen PKW gespendet hat.

Das kommt Dorothee Zijp gerade Recht, denn die nächste Krise sei bereits da: „Die anhaltende Trockenheit führt zu großen Mehrkosten. Wir müssen das Futter für den Winter jetzt schon verfüttern, weil das Gras nicht wächst. Zudem mussten wir Wasserbeutel für die Bäume anschaffen und an unseren Bäumen befestigen“, führt sie aus.

Breitgefächertes Angebot als Krisenstrategie

„Wir sprechen hier von bis zu doppelten monatlichen Kosten. Wir brauchen unbedingt mehr Aufmerksamkeit und vor allem Besucher“, sagt sie. Der Nabeba wolle die Leute nun mit niederschwelligen Angeboten wieder anziehen. In den Herbstferien ist dafür eine Ferienfreizeit geplant. Unabhängig davon können jederzeit Alpakas für eine Wanderung gebucht werden.

Dorothee Zijp macht vor, wie es ist, ein Alpaka an der Leine zu führen. Dies ist ein Angebot, das auch Besucherinnen und Besuchern offen steht. © Sophia Wibbeke

Die Pädagogin freue sich auch über einzelne Spenden, jedoch wolle sie Spenderinnen und Spendern immer etwas zurückgeben. Wer den Nabeba unterstützt, könne sich nach Absprache auf dem weitläufigen Hof aufhalten, bei der Pflege der Tiere helfen oder sogar eigene Bäume pflanzen und deren Pate werden.

Krisenfolge oder veränderter Zeitgeist?

Trotzdem bleibe für die Vorsitzende des Nabeba die Lage schwer einzuschätzen: „Die Kinder sind sehr von der Natur entwöhnt. Am Anfang hören wir oft, wie kindisch oder langweilig das alles doch ist. Einige gehen auch nicht gut mit Tieren um“, sagt Dorothee Zijp.

„Bisher haben wir allerdings noch jedes Kind begeistert, und alle konnten zumindest am Ende ein Pferd oder ein Alpaka führen“, sagt sie. Doch dafür müssten die Kinder erst einmal wiederkommen.

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