
© Jens Lukas
Castrop-Rauxel und drei Beispiele für seine fruchtbaren Netzwerke
Unter uns
Die Bäckerei Auffenberg geht nach Castrop. Bauer Menken fährt zur Unglücksstelle und räumt Bäume weg. Der EUV und Bubi machen Programm: Die Stadt Castrop-Rauxel funktioniert wie ein Netzwerk, meint unser Autor.
Warum geht gerade jetzt die Bäckerei Auffenberg nach Castrop? Weil sie Teil eines Netzwerks ist. Isabel Auffenberg setzt sogar darauf: Sie meint, hier unterscheide sich ihre Bäckerei von den anderen, von den größeren Ketten mit ihren Castroper Filialen in der Altstadt.
Bubi Leuthold, Wirt aus dem „Tante Amanda“, auch ein Mastermind hinter dem Leuthold‘s 1910 am Markt seiner Tochter, zentraler Macher von Ckü und „Ab ins Zelt“, den erfolgreichsten Massen-Events, die es in Castrop-Rauxel gibt: Mit einem Team an erfahrenen Köpfen aus der Altstadt-Szene und dem EUV baut er an einer Lösung für den Weihnachtsmarkt.
Ihnen gelingt schier unglaubliches: Die Weihnachtsscheune, die so lange am Lambertusplatz stand, wird nun Teil des Ensembles auf dem Marktplatz. Betreiber Frank Philipp stellt auch das Karussell auf. Teil des Netzwerks.
Als vor dreieinhalb Monaten in Obercastrop der Tornado tobte, rief Bürgermeister Kravanja Landwirt Jan Menken aus Deininghausen an. Der kam mit dem Traktor und konnte helfen, Bäume wegzuräumen. Netzwerk.
Zurück zu Auffenbergs: Magnus Heier, Arzt und in lokaler Weise Immobilien-Mogul mit seinen Ärzte- und Geschäftshäusern in Castrop und Ickern, wollte diese Bäckerei in Castrop haben. Er ist ja schon ihr Vermieter, seit 21 Jahren. Aber Alexander und Isabel wollten erst jetzt, weil sie Konditor Hans-Joachim Schmale-Baars gut kennen. Der hatte das Café Residenz, dem wollten sie keine Konkurrenz machen. Netzwerk.
Es sind nur kleine Beispiele, die zeigen, wie lokales Zusammenleben fruchtbar wird. Castrop-Rauxel ist eine Bindestrich-Stadt, weil sie verbunden ist. Oft schon hat ihren Menschen das Netzwerk geholfen.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
