Castrop-Rauxel soll die „attraktivste Lebensstadt im Ruhrgebiet“ werden
Neujahrs-Rede
Es ging um die Vorfreude aufs Emscherjahr. Aber es ging auch um anderes: Bürgermeister Kravanja sprach in seiner Neujahrsrede von „Lebensstadt“. Was er damit meinte und was er sonst hervorhob.

Rajko Kravanja sprach bei seiner Neujahrsrede von der „Lebensstadt“ Castrop-Rauxel: Er wolle sie zur attraktivsten Lebensstadt im Ruhrgebiet machen. © Volker Engel
CAS-TV hat jetzt die Neujahrsrede von Rajko Kravanja vom Neujahrsempfang im Internet veröffentlicht. In Teilen ist die Rede in der Europahalle vor rund 550 Gästen noch leicht gekürzt, aber 17:30 Minuten spricht der Bürgermeister ausführlich über den Zustand Castrop-Rauxels und das, auf was man sich freuen kann - mit einer ganze Menge Selbstbewusstsein.
Nach seinen Worten zum Emscherumbau, bei denen er auch an seine eigene Kindheit in Ickern und den Gestank an manchem Sommertag erinnerte, ging er auf einige Details ein. Um dann von seiner Vision für Castrop-Rauxel zu sprechen.
Ab der 9. Minute sagte er, einige zuvor erwähnte Punkte zusammenfassend: „Umweltschutz, Wohnungsbau, Digitalisierung funktioniert nicht allein, sondern nur mit einer Klammer: Das ist das Soziale. Ich möchte, dass Castrop-Rauxel zur attraktivsten Lebensstadt im Ruhrgebiet wird.“
Dazu zähle für ihn, „dass man die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ernsthaft ermöglicht. Mir tut es weh in der Seele, wenn wir nicht jeder Familie ihren Wunsch-Kitaplatz ermöglichen können. Wir sind schon richtig gut, das muss man sagen. Aber natürlich müssen auch wir noch ein bisschen mehr machen, eine Schippe drauflegen in den nächsten Jahren.“
Man wolle aber auch gewährleisten, „dass für die Kinder nach der Kita eine Betreuungsmöglichkeit nach dem Gusto der Familien an Grundschulen und weiterführenden Schulen zur Verfügung steht. Denn was passiert, wenn wir das nicht gewährleisten? Dann müssen Menschen mit Eintritt in die Grundschule wieder aufhören zu arbeiten. Das ist doch absurd!“
Kravanja, der selbst zwei Kinder im Kita-Alter hat, sagte mit Vehemenz: „So stelle ich mir keine liebenswerte Stadt vor. Darum ist das die Grundlage, und da sind wir auf einem guten Weg.“
Ein anderes geplantes Detail, auf das er in diesem Zusammenhang wert lege, seien die Spielplatz-Pläne für 2020: „Wir investieren in den kommenden zwei Jahren 450.000 Euro in die tollsten Spielplätze in Castrop-Rauxel“, so Kravanja. „Daraus werden wir mindestens einen großen neuen bauen und ganz viele kleine modernisieren.“ Geplant ist die Anlage eines Wasserspielplatzes an der Emscher, der mehr als ein Spielplatz im direkten Wohnumfeld sein soll, sondern ein Erlebnisspielplatz für einen längeren und gern auch weiteren Ausflug der Familien aus der ganzen Stadt, von Frohlinde und Merklinde bis Pöppinghausen, Ickern und Becklem.
Seit 1987 sei Castrop-Rauxel nun schon in der Haushaltskonsolidierung. „Das kennen wir als agierende Politiker gar nicht anders“, so Kravanja. „Aber wir haben dadurch auch wieder Gestaltungsspielraum gewonnen. Darum bin ich froh, dass künftig 1 Euro pro Bürger für soziale Projekte in dieser Stadt, für Vereine und Verbände zur Verfügung stehen wird.“ Er meinte damit das Bürgerbudget, das die Politik zuletzt gemeinsam verabschiedet hatte. „Ich freue mich schon jetzt auf die Projektanträge.“