Susanne Köhler ist Leiterin des Bereichs Migration und Obdachlosenhilfe. Ihr Team ist gut vernetzt und wird versuchen, die Menschen, die aus der Ukraine kommen, unterzubringen.

© Tobias Weckenbrock

Castrop-Rauxel ordert Matratzen und Handtücher für Ukraine-Flüchtlinge

rnKrieg in Europa

Der Krieg in der Ukraine hat schon viele Menschen in Bewegung gesetzt: Zu Hunderttausenden flüchten sie aus der Heimat. Castrop-Rauxel hat schon zusätzliches Material geordert.

Castrop-Rauxel

, 01.03.2022, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Noch ist niemand aus der Ukraine offiziell in Castrop-Rauxel angekommen, doch die Stadt rechnet damit, dass sich das in den kommenden Tagen ändern wird: Der Krieg nach der Invasion der russischen Truppen auf Befehl von Staatspräsident Wladimir Putin wird wohl zu neuen Flüchtlingsströmen nach Europa führen, wie wir sie seit 2015 nicht mehr erlebt haben.

Darauf stellen sich derzeit zumindest viele Menschen hier vor Ort ein. Denn die Bilder, die von den Grenzübergängen nach Polen, Rumänien oder in die Slowakei zu uns transportiert werden, sind eindeutig: Vor allem Frauen und Kinder werden Unterschlupf in Europa suchen, während ihre Männer und Väter ihr Land verteidigen.

Auf Anfrage unserer Redaktion teilte die Stadt am Dienstag mit, dass ihr offiziell noch kein Visumsantrag oder ein Meldefall beim Ausländeramt bekannt sei. „Es ist noch nichts konkret absehbar“, sagt Sprecherin Maresa Hilleringmann auf Anfrage unserer Redaktion. Doch der Bereich Migration und Obdachlosenhilfe mache sich bereit.

„Großes Netzwerk mit Kontakten zu Vermietern“

„Susanne Köhler hält ein großes Netzwerk vor mit Kontakten zu Vermietern, leer stehenden Wohnungen, wir haben die städtischen Unterkünfte vorbereitet“, sagt Maresa Hilleringmann über die Bereichsleiterin. Es wird wohl wieder so kommen, dass das Land, konkret die Bezirksregierung Arnsberg, nach einem Verteilerschlüssel die Städte und Landkreise zur Aufnahme von Geflüchteten auffordern wird.

„Die Bezirksregierung hat dann nicht vier Wochen Zeit, sondern wenn es los geht, dann muss es schnell gehen“, so Hilleringmann. So rechne man nun nicht damit, „dass wir nächste Woche 200 Ukrainer unterbringen müssen“. Aber: Wenn eine Nachricht vom Krieg so wie jetzt komm, seien alle zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung in Alarmbereitschaft.

Vermeiden möchte man, dass die Flüchtlinge auf Pritschen in Turnhallen schlafen müssen. „Das haben wir aber 2015 dann auch umgesetzt, weil es nötig war. Die Infrastruktur ist in jedem Fall da“, erklärt die Sprecherin der Stadt. „Wir haben unsere städtischen Unterkünfte und können bei Bedarf weitere Wohnungen anmieten.“ Matratzen und Handtücher hat die Verwaltung bereits zusätzlich geordert.

Die ersten kommen über Verwandtschaften

Aber man gehe davon aus, dass die ersten Menschen, die hier ankommen, wohl über Bekanntschaften und Verwandtschaften untergebracht werden. „Zuweisungen werden in den nächsten Tagen noch nicht erwartet“, so Hilleringmann.

Die privaten Aufnahmen würden meist nicht direkt der Stadtverwaltung bekannt: Jeder könne zunächst visumfrei einreisen. Oft kämen die Menschen einfach erst einmal bei ihren Verwandten an und bräuchten ein paar Tage, um sich zurecht zu finden. Erst dann folge der Gang zu den Behörden, um den Aufenthalt zu klären.