Mehmet Celik arbeitet sieben Tage die Woche Imbisse in Castrop-Rauxel kämpfen ums Überleben

Mehmet Celik arbeitet jeden Tag: Imbisse kämpfen ums Überleben
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„Im Moment arbeiten nur ich und manchmal eine Kollegin hier“, sagt Mehmet Celik, Betreiber des Restaurants „Yabo’s Pizza“ am Widumer Tor. Der Laden hat jeden Tag geöffnet, freie Tage gibt es für Celik also nicht. „Das ist anstrengend“, gibt er zu, aber das sei nun mal so in der Gastronomie.

So wie Mehmet Celik geht es vielen Gastronomen. Fehlende Fachkräfte sind aktuell in vielen Branchen ein Problem. Auch die Betreiber von Restaurants bekommen den Personalmangel deutlich zu spüren. Viele schränken ihre Öffnungszeiten ein, haben mehr Ruhetage oder müssen ganz schließen. Für viele Imbisse in Castrop-Rauxel ist das eine besonders große Herausforderung, denn es wird immer schwerer, ihre langen Öffnungszeiten aufrechtzuerhalten.

Auch Hasan Salaal spürt den Personalmangel. Er arbeitet im Imbiss Antep Sofrasi an der Langen Straße. Er erzählt, dass der Laden eigentlich mal sechs Mitarbeiter hatte. „Jetzt sind wir nur noch zu zweit, manchmal zu dritt.“ Verkürzte Öffnungszeiten kommen für Salaal aber nicht infrage, schließlich „müssen wir irgendwie unsere Miete bezahlen“. Der Mietvertrag für den Laden ginge über fünf Jahre, irgendwie müsse der Betrieb also aufrechterhalten werden.

Auch die steigenden Preise machen dem Geschäft zu schaffen. „Das Einkaufen ist doppelt so teuer geworden“, sagt Salaal. „Aber die Löhne sind gleich geblieben, viele können sich das einfach nicht mehr leisten.“ Deswegen sei es auch schwierig, die hohen Einkaufspreise an die Kunden weiterzugeben.

Salih Kaya verkauft in seinem Grillgeschäft Döner, Pizza und Pasta.
Salih Kaya betreibt ein Grillhaus in der Langen Straße. Im Moment habe er genug Mitarbeiter, trotzdem spüre er die angespannte Lage. © Anna Becker

Doch es gibt auch Läden, die den Personalmangel bisher nicht ganz so stark spüren. Salih Kaya vom Saray Grillhaus erzählt, dass sein Familienunternehmen aktuell sieben Mitarbeiter hat. Außerdem beschäftigt er noch zusätzliche Fahrer, das Restaurant liefert auch Speisen. „Das macht sogar einen Großteil unserer Einnahmen aus“, sagt der Betreiber.

Aber Kaya gibt auch zu, dass es nicht leicht sei, neues Personal zu finden. „Wenn zwei Mitarbeiter gleichzeitig Urlaub machen wollen, vielleicht sogar für eine längere Zeit, dann wird es knapp.“ Er kann auch verstehen, dass sich so wenig Personal für den Gastronomiebereich findet. „Das ist ein anstrengender Job, man kann vorher nie wissen, wie stressig der Tag wird“, sagt der 39-Jährige.

Mitarbeiter halten die Treue

Den Laden in der Langen Straße gibt es schon seit 15 Jahren. Obwohl der Inhaber seitdem viermal gewechselt hat, sind das Menü und die Rezepte immer gleich geblieben. Sogar einige Mitarbeiter sind dem Geschäft treu geblieben. Kürzere Öffnungszeiten oder höhere Preise kommen für Salih Kaya ebenfalls nicht infrage.