Bombenentschärfung in Castrop-Rauxel erfolgreich Alles zum Einsatz im Überblick

Bombenentschärfung bei Hof Dingebauer erfolgreich
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Zwei 250-Kilogramm-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg sind am Donnerstag in Castrop-Rauxel erfolgreich entschärft worden. Die Blindgänger britischer Bauart waren auf dem Hof Dingebauer an der Oststraße entdeckt worden. Einer der Sprengkörper lag vor dem Carport des Neuland-Hofs, der andere direkt unter einem Küchenfenster.

250 Menschen betroffen

Die Stadt Castrop-Rauxel hatte am Vormittag über den Fund informiert und eine Evakuierung für den Nachmittag angekündigt. Rund 250 Menschen mussten den Sicherheitsbereich verlassen, darunter auch die Familie Menken vom Nachbarhof, die ihren Hofladen frühzeitig schließen musste. Für betroffene Anwohner, die keine alternative Unterkunft hatten, wurde eine Notunterkunft in der Turnhalle der Grundschule Deininghausen eingerichtet.

Der Hof Dingebauer ist mit Flatterband abgesperrt. Um 14 Uhr muss auch die Familie ihren Bauernhof verlassen.
Der Hof Dingebauer ist mit Flatterband abgesperrt. Um 14 Uhr muss auch die Familie ihren Bauernhof verlassen. © Tewe Schefer

Bereits am Vortag hatten Bohrsondierungen Hinweise auf mögliche Bombenfunde geliefert. Anwohner berichteten von früheren Erzählungen, die darauf hindeuteten, dass sich an der Fundstelle Blindgänger befinden könnten. Am Morgen des Fundtags begannen Baggerarbeiten, die die Vermutungen bestätigten. Der Kampfmittelräumdienst wurde umgehend informiert, um die weiteren Schritte einzuleiten.

Die Bombenfunde sorgten für ein großes Polizei-Aufkommen am Hof Dingebauer.
Die Bombenfunde sorgten für ein großes Polizei-Aufkommen am Hof Dingebauer. © Jan Keuthen

Gegen 14 Uhr begann die Evakuierung, wie Jens Kasprzak vom Ordnungsamt vor Ort berichtete. Eine Ausnahme bildete eine querschnittsgelähmte Frau, die aufgrund von Kapazitätsproblemen in den umliegenden Krankenhäusern nicht verlegt werden konnte. Die Behörden stellten jedoch sicher, dass sie während der Entschärfung geschützt blieb. Insgesamt verlief die Evakuierung reibungslos, da sich die meisten Anwohner kooperativ zeigten und die Anweisungen der Einsatzkräfte befolgten.

Parallel entschärft

Um 15 Uhr nahm der Kampfmittelräumdienst die Arbeit auf. Beide Bomben wurden parallel entschärft. Laut den Experten Volker Lenz und Alessandro Rametta war es notwendig, den Bereich zunächst zu sichern und die Zünder exakt zu identifizieren, bevor die eigentliche Entschärfung beginnen konnte.

Die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW), die Stadtverwaltung und die Polizei waren ebenfalls im Einsatz, um die Sicherheitsmaßnahmen zu unterstützen. Während der Arbeiten wurde der gesamte Bereich um die Oststraße für den Verkehr gesperrt. Erst gegen 16.35 Uhr meldete die Stadt, dass die Aktion erfolgreich abgeschlossen sei und die Sperrungen aufgehoben werden konnten.