Die Stadt meldet den Fund von zwei Bomben-Blindgängern. Der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung muss die Bomben entschärfen. Das soll noch am Donnerstag (20.3.2025) gegen 14 Uhr geschehen, teilt die Stadt am späten Vormittag mit.
Die Bomben sind auf dem Hof Dingebauer an der Oststraße gefunden worden. Eine liegt nach unseren Informationen vor dem Carport auf dem Neuland-Hof und eine direkt unter dem Küchenfenster.

Ulrich Dingebauer zeigte sich nach erfolgreicher Entschärfung erleichtert. Wir haben mit dem bekannten Landwirt über seinen turbulenten Tag gesprochen. Eine der Bomben lag immerhin direkt unter seinem Küchenfenster, wie er uns verraten hat.
Den kompletten Ablauf der Bombenentschärfung haben wir hier für Sie noch einmal zusammengefasst:
Die Entschärfungen der beiden 250-Kilo-Bomben hat parallel stattgefunden. Die Zünder mussten wie geplant gesprengt werden. Alle Infos fassen die Fachkräfte von der Bezirksregierung Arnsberg zusammen:
Update, 16.35 Uhr: Laut Stadt Castrop-Rauxel ist die Entschärfung der beiden britischen Weltkriegsbomben geglückt. Die Sperrungen der anliegenden Straßen wurde aufgehoben. Neben den Kampfmittelräumern war das THW, die Feuerwehr, die Stadtverwaltung und die Polizei im Einsatz und sicherten die Evakuierung und die Entschärfung.
Update 15.25 Uhr: Alles betroffenen Straßen wurden für den Verkehr gesperrt, die Einsatzleitung bestätigt, dass alle Menschen den Evakuierungsbereich verlassen haben. Eine Ausnahme ist eine querschnittsgelähmte Frau, die sich in einem Gebäude im äußeren westlichen Teil des Evakuierungsbereichs befindet. Sie konnte nicht in keins der beiden Castrop-Rauxeler Krankenhäuser gebracht werden, da EvK sowie Rochus „abgemeldet“ seien.
Die Entschärfung der Bombe wurde eingeleitet.
Alle Infos zur Sprengung im Video

Gegen 14 Uhr hat die Evakuierung der Sicherheitszone begonnen, berichtete Jens Kasprzak vom Ordnungsamt der Stadt Castrop-Rauxel in einem Interview am Einsatzort. Gegen 15 Uhr wolle der Kampfmittelräumdienst dann die Blindgänger entschärfen bzw. sprengen. Einer der Detonatoren am Bomben-Blindhänger werde wohl kontrolliert gesprengt. Nach diesem Zeitplan ist vielleicht mit ganz grob 16 Uhr zu rechnen, dass die Evakuierungszone aufgehoben wird, vorausgesetzt, es läuft alles glatt.
Bewohner Deininghausens entlang der Weimarer Straße, Leipziger Straße und am Nachbarhof Menken müssen zur Entschärfung ihre Wohnungen verlassen. Der Radius der Evakuierungszone umfasst auch den Kleingartenverein Deininghausen. Er endet am Deininghauser Weg und auf den Feldern entlang der Oststraße. Die Oestricher Straße und weitere Straßen in der Siedlung Deininghausen außer Weimarer Straße (Teile) und Leipziger Straße (Teile) sind nicht betroffen.
Nach Angaben einer Sprecherin der Stadt Castrop-Rauxel handelt es sich um britische Bomben. Bei einer handele es sich um eine Fünf-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder. Zum anderen Blindgänger sind noch keine genaueren Informationen bekannt.
Gegen 13 Uhr: Unser Reporter schildert die Lage im Video
In einem Evakuierungsradius um die Oststraße 141 am Hof Dingebauer dürfen sich ab 14 Uhr keine Personen mehr aufhalten. Etwa 250 Personen müssen den Radius verlassen. Darunter auch Familie Menken vom Nachbarhof. Jan Menken am Mittag im Gespräch mit unserer Redaktion: „Wir schließen den Hofladen, der sonst bis 18 Uhr geöffnet wäre, um 13.30 Uhr. Dann holen wir das Kind von der Kita ab und gehen zu Bekannten in den Garten.“
Menken habe schon am Vortag davon erfahren, dass der Donnerstag wohl etwas anders verlaufen könne. Da liefen Bohr-Sondierungen nebenan beim Dingebauer. Ulrich Dingebauer habe schon vermutet, dass man an der Stelle etwas finden könnte. Aus Erzählungen. Ab 9 Uhr liefen Baggerarbeiten, bei denen sich die Vermutung bestätigte.

Für andere Anwohner, die bei Bekannten keine Unterkunft finden, ist eine zentrale Anlaufstelle in der Turnhalle der Grundschule Deininghausen, Dresdner Straße 24, eingerichtet. Im Umfeld sollen auch weitere Verdachtspunkte liegen. Nach Informationen unserer Redaktion könnte es sein, dass in den kommenden Wochen weitere Entschärfungen folgen.
Der Bereich an der Oststraße und Oestricher Straße ist besonders betroffen von Bombenangriffen aus dem Zweiten Weltkrieg. Hier waren früher kriegswichtige Industrieanlagen. Nach dem Krieg folgte der Bau eines Steinkohlekraftwerk Gustav Knepper. Das wurde 2013/14 stillgelegt und ab 2018 abgerissen. Höhepunkt war im Februar 2019 die Sprengung der Kraftwerks-Türme.