Mehr Service für Castrop-Rauxel Ein weiterer Öffnungstag für das Bürgerbüro kommt

Bürgerbüro öffnet bald an einem weiteren Tag
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Eine Überraschung hatte Bürgerbüro-Leiter Detlef Grunau am Mittwochabend (8.2.) für die Politik parat. Er erklärte im Betriebsausschuss 1: „Wir können uns nun jeden ersten Samstag eines Monats eine Öffnung von 9 bis 12 Uhr vorstellen.“ Damit macht er nun den Weg frei für eine Service-Offensive, die nun ein halbes Jahr lang getestet werden soll.

Dann wolle man schauen, wie der zusätzliche Termin am Samstagvormittag angenommen wird. Im Bürgerbüro kann man einen Personalausweis, Reisepass oder den Führerschein verlängern und beantragen und andere melderechtliche Vorgänge erledigen. Es ist im Erdgeschoss des Rathauses in Block B untergebracht und über den zentralen Eingang erreichbar. Die Terminvergabe läuft online oder telefonisch.

Bürgerbüro am 1. April geöffnet

„Wir könnten am 1. April, dem ersten Samstag im April, starten“, sagte Grunau. „Im Moment sind wir da optimistisch und würden den Probe-Zeitraum dann bis zum ersten Samstag im Oktober einschließlich laufen lassen.“ Und: „Wir würden das gerne machen.“

Das war bisher stets umstritten. Während die Opposition, in erster Linie die FDP, seit Jahren darauf drängt, einen längeren Öffnungstag für Arbeitnehmer und/oder eine Samstagsöffnung zu gewährleisten, meldete die Abteilung im Rathaus Bedenken an. Die Beschäftigten seien skeptisch, ob sie das einrichten könnten, hieß es.

Gute Werte trotz Führerschein-Flut

Ob die Samstagsöffnung überhaupt genutzt wird, kann nun erprobt werden. Sollten wenige Bürger kommen, ist auch ein Zurückdrehen dieses Schrittes möglich. Ansonsten könnte der Samstag fest etabliert werden.

Das Bürgerbüro ist zurzeit insgesamt auf einem guten Weg, die Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Jahre ad acta zu legen. Grunau sprach im Ausschuss von guten Werten, was Wartezeiten auf Termine und das Abarbeiten der Anliegen angeht. Und das trotz der Flut an Führerschein-Anträgen, die durch eine Gesetzesänderung bei älteren Exemplaren notwendig wurden. So habe man in den vergangenen Monaten rund 900 Mal den Führerschein-Tausch gemacht. Fälle im Bürgerbüro, die in der Regel nicht anfallen. Allein im Januar seien es 352 Fälle gewesen, so Grunau. Die Flut der Anträge sei nun abgearbeitet.

Hilfreich war dabei offenbar die Umleitung der Anrufe an eine Service-Hotline in Bochum. Dort arbeiten Kollegen in einem Servicecenter auch Castrop-Rauxeler Anliegen ab. Monatlich seien es zuletzt 1700 Anrufe gewesen, so Grunau. „Gestartet sind wir mit 3500. Wir haben unser Ziel erreicht.“

Nils Bettinger (FDP) aus der Opposition freuten diese Nachrichten wohl am meisten: „Wir wollten den langen Werktag, aber so ist das auch eine sehr gute Lösung, vielen Dank dafür.“

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