
Nachdem vermehrt Jugendliche seine "Bubbles" benutzt haben, um sich und ihr Umfeld zu bespucken, sah sich Bubble-Tea-Ladenbesitzer Dominik Simsek dazu gezwungen, einen Aushang anzubringen. Seine ungewöhnliche Wortwahl sorgt für Schmunzler. © Sophia Wibbeke
Spuck-Attacken auf Schaufenster: Castrop-Rauxeler Ladeninhaber stinksauer
Bubble Tea
Ein Hinweis im Schaufenster eines Ladens in der Castroper Altstadt irritiert Passanten. Offenbar haben Kunden öfter gegen die Schaufenster-Scheibe gespuckt. Der Inhaber droht mit Hausverbot.
Bubble-Tea ist schon lange kein reines Trend-Getränk mehr. Viele Menschen in Castrop-Rauxel wissen die Mischung aus Tee und platzenden Sirupkugeln zu schätzen. Ein Plakat im Fenster des Bubble-Tea-Ladens „Bubble Your Life“ in der Altstadt irritiert nun Passanten.

Hier haben sich die Jugendlichen bis vor circa einem Monat regelmäßig exzessiv mit Bubbles beschossen. Das war Grund genug für den Besitzer, Konsequenzen zu ziehen. © Sophia Wibbeke
„Diejenigen, die meinen, [die Bubbles] ans Schaufenster zu spucken, erhalten Hausverbot!“, heißt es in der klaren Ansage. Doch was war los, dass ein solcher Aushang nötig war? Inhaber Dominik Simsek erklärt die Geschichte dahinter.
Klebrig + Rund = Das perfekte Geschoss
Seinen Beobachtungen nach begannen vor etwa einem Monat vornehmlich circa 14 Jahre alte Jugendliche, die kleinen mit Sirup gefüllten „Bubbles“ als „Spuckekugeln“ zu benutzen. „Das geht für mich gar nicht, immerhin handelt es sich dabei um Lebensmittel“, erklärt uns der Besitzer des Bubble-Tea-Ladens.
Die Situation sei eskaliert. Die tobenden Jugendlichen hätten sich nicht mehr nur gegenseitig abgeschossen, sondern alle umliegenden Flächen in Mitleidenschaft gezogen. In Ihrem Spiel hätten die zuckrigen Projektile nicht nur die Fassade und den Eingangsbereich des Bubble-Tea-Ladens, sondern auch umliegende Geschäfte getroffen.
„Die Eigentümer dieser Geschäfte sind natürlich direkt auf uns zugekommen und waren sauer, weil wir die Bubbles verkaufen“, erinnert sich Dominik Simsek an die Zwickmühle zu Beginn der Problematik.
Besitzer greift durch
Wir fragten ihn nach weiteren „Opfern“ der Vorfälle. Die Fußgängerzone konnte er dabei nie ganz überblicken, sagte er, er wisse jedoch noch genau, wie ein Mädchen in das vermeintliche Spiel von mehreren älteren Jungen geraten sei, in den Laden kam und um eine Serviette bat.
Dabei habe das Mädchen glücklicherweise schnell gehandelt. Denn einmal angetrocknet seien die Rückstände der geplatzten Sirupkugeln nur schwer zu entfernen: „Vor allem wenn die Jugendlichen aus der Ferne in den Laden spucken und es auf dem Teppich landet, ist es schwer wegzukriegen“, ärgert sich Simsek immer noch über das Verhalten.
Für ihn war klar, hier müsse etwas geschehen. „Einige der Jugendlichen hatten ein markantes Gesicht. Das habe ich mir dann gemerkt und sie nicht mehr bedient“, schildert er. Wieder andere machten es ihm noch leichter und wollten die Kugeln schon auf Vorrat kaufen. „Das habe ich gar nicht erst verkauft“, sagt der Ladenbesitzer..
Kurioser Aushang wirkt anders als gedacht
Am Ende stand die klare Ansage, die Simsek auf das Plakat druckte. „Naja, ich muss die betreffenden Leute ja mit meiner Wortwahl erreichen“, sagt Simsek mit einem Schmunzeln. Er habe jedoch nicht das Gefühl, dass Jugendliche diesen Aushang überhaupt groß beachten würden. Vielmehr habe der Aushang einen anderen witzigen Nebeneffekt.
Er werde nämlich regelmäßig zu den Hintergründen für den Hinweis befragt, der wohl schon mehreren Kundinnen und Kunden in der Altstadt aufgefallen sei. Das sei für ihn allerdings okay, „so was ist nun schon länger nicht mehr passiert“, sagte er, in der Hoffnung, dass die energiegeladenen Jugendlichen ihre Lektion gelernt hätten.
Bei ihm jedenfalls sei langsam alles wieder gut. Die Nachbarschaft habe bemerkt, wie entschieden er gegen die Lebensmittelverschwendung vorgeht.