Nina Jordan und das Plakat der Stadt: Es soll die Offenheit und Toleranz in Castrop-Rauxel transportieren und das klare Stopp gegenüber dem Rassismus.

© Tobias Weckenbrock

Brillante Fotos und cooler Claim bei neuer Kampagne der Stadt Castrop-Rauxel

rnGegen Rassismus

Die Stadt Castrop-Rauxel wirbt für Toleranz, für eine offene Gesellschaft – und das mitten im Ukraine-Krieg. Ein Zeichen von Politik und Verwaltung, das durch seine starke Bebilderung verfängt.

Castrop-Rauxel

, 22.03.2022, 09:04 Uhr

Sie wollen Haltung zeigen gegen Rechts. Aber es ist auch ein Signal des Friedens, das aus dem Rathaus der Stadt Castrop-Rauxel gesendet wird. „Das einzige, was nach Farbe sortiert werden sollte, ist Wäsche“, heißt der kreative Claim. Der Untertitel: „Castrop-Rauxel zeigt Haltung gegen Rassismus“.

Bürgermeister Rajko Kravanja hält die Hände gekreuzt, die Arme nach vorne ausgestreckt. Die Finger sind mit dicker Farbe angemalt. Er schaut in die Kamera und signalisiert: Stopp! Für Rassismus, das weiß jeder, der ihn kennt, hat er keinerlei Verständnis.

So geht es auch den anderen auf dem großen schwarzen Poster. Alle tragen schwarze Kleidung, man sieht nur ihre Haut und ihre Haare. Die Gesichter strahlen Freude aus, aber auch Haltung, Konsequenz, Überzeugung und Stärke, so wie die Mimik von Lisa Kapteinat, die ihre Fäuste ballt und kämpferisch in die Kamera blickt.

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Sie zeugen auch von Zusammenhalt, wenn mehrere Models gemeinsam posieren und ihre Hände sich festhalten oder die Gesichter sich aneinander schmiegen. Was sie alle verbindet, sind die Farbkleckse im Gesicht oder auf den Händen. Die Sozialdezernentin Regina Kleff, der Rathaus-Mitarbeiter Frank Trecziak aus dem Bereich Soziales, Politiker wie Timo Eismann (Grüne) oder Jonas Ehm (CDU) oder der Bundestagsabgeordnete Michael Breilmann sind dabei, Ruzyie Malkus und ihre Tochter Gülsah sowie Adil Tamouh vom Integrationsrat der Stadt oder zwei Fußballer vom VfR Rauxel.

Nina Jordan: „Das war einfach mega“

Initiatorin der schwarzen, aber sehr bunten Aktion war Nina Jordan. Sie ist Gleichstellungsbeauftragte der Stadt und rief innerhalb der Stadtverwaltung und bei den Parteien alle Kolleginnen und Kollegen auf. Wer sich zurück meldete, war dabei: Ein Foto-Shooting in einer Scheune in Pöppinghausen bei Fotografin Sandra zur Nieden stand am Anfang. „Das war einfach mega“, sagt Nina Jordan: „Die Location war toll, die Fotografin super, es hat einfach Spaß gemacht.“

Alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Leute aus der Politik, die Nina Jordan eine Zusage gaben, landeten am Ende auf diesem schwarzen bunten Poster.

Alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Leute aus der Politik, die Nina Jordan eine Zusage gaben, landeten am Ende auf diesem schwarzen bunten Poster. © Tobias Weckenbrock

Vor allem die lockere Atmosphäre habe dann zu den guten Fotos beigetragen, findet Nina Jordan. Und dann habe die Stabsstelle Bildung, Vielfalt und Teilhabe sich Optik und Motto überlegt. So entstand ein gutes Paket aus Postkarten und Poster, die nun zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 14. bis 27. März 2022 die Aktionen der Stadt auch optisch zusammenbinden und unterstützen.

Am Mittwoch (23.3.) wird der Film „Lucica und ihre Kinder“ im Jugendzentrum BoGis in der Altstadt gezeigt: VHS und Gleichstellungsstelle präsentieren die 90 Minuten von Bettina Braun, die den Alltag einer Familie in Not zeigen und perfekt in die aktuelle Lage passt: Die Rumänin lebt mit sechs Kindern im Alter von 2 bis 13 Jahren in einer Einzimmerwohnung in der Dortmunder Nordstadt. Los geht es um 18 Uhr. Eintritt frei.