Der Großbrand an der Wartburgstraße in Castrop-Rauxel beschäftigt die Behörden auch einen Tag später noch weiter. Am Montagnachmittag (14.10.) war das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Flammen geraten und die Feuerwehr musste mit allen verfügbaren Kräften löschen. Die schwarze Rauchsäule war bis über die Grenzen der Europastadt zu sehen und die Verkehrseinschränkungen zogen sich bis weit in die Abendstunden, wie die Polizei am Dienstag bestätigte. Auch die Feuerwehr, die gegen 18.30 Uhr damit begann, den Einsatz langsam und kontrolliert zurückzufahren, war um 21 Uhr nochmal zur Brandnachschau vor Ort.
Niemand kam ernsthaft zu Schaden
Am Dienstag (15.10) kamen auch Gutachter der Polizei an die Wartburgstraße, um die Brandstelle zu untersuchen. Laut Pia Weßing, Pressesprecherin der Polizei, kamen die Gutachter zu dem Ergebnis, dass der Brand „fahrlässig durch heiße Arbeiten“ am Dachgeschoss verursacht wurde. Das bestätigte die Vermutungen des Eigentümers der Immobilie, der noch während der Löscharbeiten der Feuerwehr und mit Blick auf das Gebäude mit unserer Redaktion sprach. Gleich nachdem er telefonisch über den Brand informiert wurde, eilte er mit dem Auto aus Bochum an die Wartburgstraße.

Der Eigentümer, der die Wohnungen in dem Mehrfamilienhaus vermietet, erklärte, dass das Dachgeschoss gerade saniert wird. Tatsächlich steht ein großes Baugerüst vor der Fassade. Am Brandtage sollten letzte Schweißerarbeiten durchgeführt werden, so der Eigentümer. Die Sanierung stand also kurz vor dem Abschluss. Der Eigentümer sei trotz des Brandes beruhigt, dass niemand durch das Feuer ernsthaft zu Schaden gekommen sei. Das sei auch dem – unter diesen Umständen – glücklichen Grund zu verdanken, dass die Wohnung eine Etage tiefer noch leer stand. Schon einen Tag später sollte der Schlüssel dazu übergeben werden, die Papiere sind schon unterschrieben.
Wohnungen gerade nicht bewohnbar
Wie hoch der Schaden sein möge, konnte der Vermieter so kurz nach dem Brand noch nicht sagen. Mindestens die oberen Stockwerke müssten wohl erneuert werden. „Und das werden sie auch“, sagte es kämpferisch. „Was sollen wir denn sonst machen?“ Verkaufen könne er die Immobilie in diesem Zustand wohl kaum. Einen Tag später liefern die Gutachter der Polizei auch hier Klarheit, zumindest etwas. Nachdem der Schaden im ersten Moment auf 500.000 Euro geschätzt wurde, wurde er schnell auf die Hälfte, also 250.000 Euro, korrigiert. „Aber die Einschätzung ist noch nicht abschließend“, betont Polizeipressesprecherin Pia Weßing.

Wie es für die Bewohner des Hauses weitergeht, scheint aktuell noch unklar. Laut Polizei seien auch die Wohnungen in den unteren Etagen gerade nicht bewohnbar. Das deckt sich mit den Aussagen von Kathrin Frendo, Pressesprecherin von Westnetz, die berichtet, dass die Stromzufuhr für das Gebäude am Montagabend gekappt und noch nicht wiederhergestellt wurde. Die Feuerwehr brachte am Montagnachmittag 13 Bewohner in Sicherheit, insgesamt seien an der Adresse 20 gemeldet.