
Dieter Gerth vom Ordnungsamt der Stadt (l.), und Feuerwerker Uwe Pawloski nach getaner Arbeit vor der erfolgreich entschärften Weltkriegsbombe. © Maurice Prior
Bombenentschärfung in Castrop-Rauxel: Anspannung vor dem Erfolg
Weltkriegsbombe
Am Donnerstag wurde in Castrop-Rauxel im Stadtteil Ickern eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Bombenentschärfer Uwe Pawloski ist auch nach vielen Jahren vor jeder Bombe angespannt.
Am Nachmittag wurden Anwohnerinnen und Anwohner rund um die Kolberger Straße in Castrop-Rauxel aus ihren Häusern geklingelt. Eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg musste am Donnerstag entschärft werden. Sie war bei einer Überprüfung für Bauarbeiten in der Siedlung gefunden worden.
Der Blindgänger befand sich zwischen den Häusern 1 und 3 in einem privaten Garten, in 5,30 Meter Tiefe.
Britische Bombe durchschnittlicher Größe
Für die Entschärfung der britischen Fünf-Zentner-Bombe mussten alle Anwohner im Umkreis von 250 Metern um die Fundstelle evakuiert werden – 600 bis 800 Menschen, wie der Bomben-Experte des Castrop-Rauxeler Ordnungsamts, Dieter Gerth, vorher geschätzt hatte.
Das ging offenbar weitgehend reibungslos vonstatten. Allerdings entdeckten Einsatzkräfte noch in zwei Fällen Anwohner, die ihre Häuser noch nicht verlassen hatten. Dementsprechend verzögerte sich die Evakuierung um ca. 20 Minuten - um 17.20 Uhr konnte die Entschärfung starten.
35 Minuten lang war das Team rund um Uwe Pawloski, Feuerwerker des Kampfmittelbeseitigungsdiensts Westfalen Lippe, mit der Entschärfung beschäftigt. Dann folgte die Sprengung des Detonators.
Entschärfung mit lautstarkem Ende
Diese wurde durch ein dreimaliges Tonsignal eröffnet und war sogar noch für eine Anwohnerin zu hören, die bei Bekannten außerhalb des Sperrgebietes untergekommen war. „Aber es hat geknallt, war das alles so gewollt?“, fragte sie unsicher. Doch konnte sie schnell beruhigt werden.
Dabei war die Anwohnerin ihren Aussagen zufolge Entschärfungen durchaus gewohnt, hat normalerweise keine Angst. Zum dritten Mal hat sie eine solche schon miterlebt, seit sie nahe der Emscherbrücke wohnt.
Und auch diesmal wurde die Bombe sicher entschärft. Selbst nach vielen Jahren, berichtete Uwe Pawlowski hinterher, sei er vor der Entschärfung angespannt. Und freute sich am Ende des Tages, nach Hause zu kommen.
Gebürtige Gelsenkirchenerin des Jahrgangs 1995. Interessiert an Literatur, Wissenschaft und Politik. Fasziniert von den soziokulturellen und medialen Entwicklungen innerhalb unserer Gesellschaft.