Bodo Klimpel (CDU, Bürgermeister von Haltern) oder Michael Hübner (SPD-Landtagsabgeordneter aus Gladbeck): Wer wird der neue Landrat des Kreises Recklinghausen? © Grafik Martin Klose

Landratswahl

Bodo Klimpel oder Michael Hübner: Wer wäre der Bessere für Castrop-Rauxel?

Der eine ist Gladbecker und seit 10 Jahren im Landtag, der andere seit 16 Jahren Bürgermeister von Haltern am See. Welcher Landratskandidat wäre der beste für Castrop-Rauxel? Eine Annäherung.

Castrop-Rauxel

, 22.09.2020 / Lesedauer: 3 min

Viele Wähler aus Castrop-Rauxel werden am 27. September vor einem der beiden Wahlzettel stehen und sich fragen: Wer sind eigentlich Bodo Klimpel (CDU) und Michael Hübner (SPD)? Welchem Landratskandidaten soll ich meine Stimme geben, wenn ich mich unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit entscheiden soll? Wir haben die Wahlprogramme der beiden Kandidaten mit dem Blick aus Castrop-Rauxel geprüft und versuchen eine Annäherung: Wer ist vielleicht der bessere Mann, um im Sinne der Europastadt zu handeln?

Die (geografische) Distanz: Der eine kommt aus Gladbeck, der andere aus Haltern am See. Zwei Städte an anderen Enden des Kreises Recklinghausen, die eine im münsterländischen Norden, die andere im fast schon rheinischen Westen. Die Distanz in Autokilometern liegt auf einem Level: Castrop-Rauxel erreichen sie in 24 (Gladbeck) bis 28 (Haltern) Autominuten.

Da Hübner sich in seinem Programm intensiv für besseren ÖPNV einsetzt: Mit dem Zug bräuchte er 53 Minuten bis Castrop-Rauxel, sein Widersacher „nur“ 37 Minuten. 2009 bis 2015 leitete Hübner das Pharma-Unternehmen Steinweg Medical, eine Firma, die Blisterverpackungen herstellt und ihren Sitz im Haus der Wirtschaft am Europaplatz hat – in Castrop-Rauxel.

Die „Zuständigkeit“: Wer als Landratsabgeordneter seit zehn Jahren die Politik der SPD in Düsseldorf mitbestimmt, ist mit den Themen der ganzen Region vielleicht vertrauter. Zum Beispiel das Altschulden-Thema, das in Haltern eher peripher interessiert, in Gladbeck aber vergleichbar ist mit Castrop-Rauxel und fast allen anderen Kommunen des Kreises. Da ist Hübner gegenüber Klimpel im Vorteil. Der Halterner ist dafür Finanz-Profi: Er war vor seinem Bürgermeister-Dasein Halterns Kämmerer.

Die Parteizugehörigkeit: Einmal in den letzten 50 Jahren, 1999 bis 2004, gab es einen CDU-Landrat (Hans-Jürgen Schnipper). Ansonsten hatten Sozialdemokraten den Hut auf. Seit 2009 Cay Süberkrüb, davor Jochen Welt. Von 1994 bis 1999 war in Hans Ettrich ein Castrop-Rauxeler Chef im Kreishaus. Bei elf Landräten (allesamt Männer) seit 1946 steht es heute 8:3 für die SPD. Im neuen Kreistag werden 22 SPD-Mandatsträger sitzen und 24 von der CDU. Da liegt also die Union vorn, mit den drei Sitzen der FDP zusammengenommen sind es sogar 5 Mandate mehr, die hinter Klimpel stehen.

Die Lieblingsorte: Klimpel nennt den Hullerner Stausee, das Wittringer Wasserschloss aber auch die Halde Hoheward in unseren Nachbarstädten Herten / Recklinghausen. Hübner nennt seinen Garten in der Gladbecker Moltkesiedlung. Dem WDR sagte er, er liebe die vielen Orte, die zeigen, wie wandlungsfähig und bodenständig der Kreis ist. Da würde er auch in Castrop-Rauxel fündig.

Die Ziele: Hübner möchte den Kreis RE zu einer Wasserstoff-Region umbauen, so klimaneutrale Energie für bestehende Industrie und neue Arbeitsplätze erzeugen. Er fordert eine Entlastung im Gesundheitswesen und will Bus, Bahn und Rad fördern. Damit ist er auf einer Linie mit SPD und Grünen in Castrop-Rauxel, die in der nächsten Legislaturperiode die Zukunft im Stadtrat am ehesten gestalten werden.

Klimpel möchte, dass sich neue Arbeitsplätze und mehr Klimaschutz nicht ausschließen. Auch er nennt die Wasserstofftechnologie als Chance, will sich auch für die Landwirtschaft einsetzen. Den Individualverkehr will er reduzieren, die B474n aber bauen.

Die Rolle: Klimpel will das neue Amt als Kreisbürgermeister verstanden wissen. So demonstriert er Nähe zu den Bürgern. Er wolle so die Region zusammen mit dem Kreistag in eine gute Zukunft führen. Hübner sagt, er wolle als Dienstleister für die Städte Unterstützung und Vernetzung organisieren. Der Landrat sei „kein

‚Kreisbürgermeister‘, wie andere vollmundig ankündigen. Bürgermeister haben wir in den Städten und die meisten dort machen einen guten Job“, sagte er kürzlich.

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