Manchmal kann es ganz schnell gehen: Die Stadt hat den Zebrastreifen an der Bochumer Straße nach unseren Berichten über die Gefahrenstelle sicherer gemacht. Sie fällte einen Baum und spendete der Straße etwas weiter oben ein Display. Das zeigt nun an, wie schnell die Autos im Tempo-30-Bereich wirklich fahren.
Nach unserem Ortstermin vor rund 14 Tagen mit den Kindern und zwei Müttern vom Eselsberg schilderte unsere Redaktion ihre Sorgen und stellte eine Anfrage an Straßen.NRW und die Stadt Castrop-Rauxel. Nach einigen Tagen erhielten wir zwischen den Behörden offenbar abgestimmte Antworten darauf. Und nur wenige Tage später meldete die Stadt schon Vollzug ihrer darin angekündigten Maßnahmen.
Die Stadt teilte zunächst mit, man werde eine hellere Leuchtstelle an der Hochkette über dem Fußgängerüberweg installieren. Einen sichtbehindernden Baum auf der Nordseite fällen. Und das 30 km/h-Schild aus Richtung Bochum kommend merklich vorzuziehen, um auch Panzerblitzer Gunther vor dem Zebrastreifen einsetzen zu können.
Auch Fußgängerpiktogramme auf der Fahrbahn könne sich der Bereich Ordnung der Stadtverwaltung mittelfristig vorstellen. Das sei vor dem Winter aber nicht zu realisieren.
„Schritt in richtige Richtung“
Es hat sich aber etwas getan: Diese Woche verschwand der besagte Baum aus dem Beet direkt nördlich des Zebrastreifens an der Elisabethkirche. Und südöstlich des Zebrastreifens, also auf der Zufahrt von Richtung Bochum-Gerthe aus, hängt nun ein Display am Straßenrand: Es zeigt die Geschwindigkeit der Autos an, die hier den Berg in Richtung Castrop herab kommen.
Zur Freude von Jennifer Hennig. Sie hatte sich als Vertreterin der Eltern bereit erklärt, mit uns zu sprechen. Und hat die Reaktion der Stadt wahrgenommen: „Ich freue mich, dass die Stadt doch sehr schnell reagiert hat“, sagt sie nun. „Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.“
Dass der Baum fallen musste, tue ihr persönlich allerdings auch leid.

Der Geschwindigkeitsanzeiger sei schon seit Dienstag (8.11.) da und funktioniere einwandfrei. „Viele Autofahrer bremsen deutlich ab, bis knapp 30 km/h angezeigt wird“, so Jennifer Hennigs Beobachtung. „Ich denke, dadurch wird vielen erst bewusst, mit welcher Geschwindigkeit sie aus Richtung Bochum kommen.“
Fußgängerpiktogramme halte sie auch für eine gute Idee. Aber: „Wünschenswert wären Piktogramme auch im Bereich der Bushaltestelle Breckenstraße. Oder besser noch eine Überquerungshilfe.“ Von diesem Bereich rede die Stadt „leider nicht wirklich“.
Ob das ausreicht, um auch in diesem weiter oberhalb gelegenen Bereich die Bochumer Straße sicher zu überqueren? Hennings Kinder gehen noch zur Elisabethschule. Ab Sommer 2023 wird die Große aber mit dem Bus zu einer weiterführenden Schule fahren. Dann muss sie in Höhe der Breckenstraße rüber, so wie viele andere ältere Kinder vom Eselsberg auch.

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