Unter der Aufsicht von Uwe Pawlowski hat Munitionsfachräumarbeiterin Patricia Heyne die Bombe in Ickern entschärft.

Unter der Aufsicht von Uwe Pawlowski hat Munitionsfachräumarbeiterin Patricia Heyne die Bombe in Ickern entschärft. © Uwe von Schirp

Blindgänger in Castrop-Rauxel: Bombe in 4,5 Meter Tiefe entschärft

rnBombenentschärfung

Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Dienstag (24.5) bei Bauarbeiten in Ickern entdeckt worden. Um sie zu entschärfen, mussten über 1000 Menschen ihre Wohnungen verlassen.

Castrop-Rauxel

, 25.05.2022, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Erst Anfang April musste der Kampfmittelräumdienst in Castrop-Rauxel eine Bombe entschärfen. Am Dienstag (24.5.) war es wieder so weit. Am Mittag teilte die Stadt mit, dass rund 1000 Bewohner ihre Wohnungen zeitweise verlassen müssen.

Dieter Gerth, Bombenexperte der Stadt, erklärte gegenüber unserer Redaktion, dass der Blindgänger bereits vor zwei Wochen bei privaten Bauarbeiten an der Waldenburger Straße entdeckt worden sei. Das Grundwasser musste vor der Entschärfung noch abgepumpt werden.

Die 4,5 Meter tiefe Baugrube sei nun „perfekt vorbereitet“ und „staubtrocken“, sagte Dieter Gerth vor der Entschärfung.

Ab 17 Uhr hieß es für die Anwohner im Evakuierungsbereich rund um Waldenburger und Tilsiter Straße, Häuser und Wohnungen zu verlassen. Während der Entschärfung stand den Menschen die Barbara-Hütte auf dem Grundstück der Gemeinde St. Barbara, In der Wanne 19, zur Verfügung. 17 Menschen fanden sich schließlich dort ein und warteten darauf, wieder in ihre Wohnungen zurück zu dürfen.

286. Bombenentschärfung

Überwiegend ehrenamtliche Feuerwehrleute, das THW, Rettungskräfte und Polizei waren im Einsatz und sicherten das Sperrgebiet ab. „Für den Fall der Fälle“ müsse der Gefahrenbereich geräumt werden, erklärte Feuerwehrsprecher Florian Brandt. Deshalb verteilten Einsatzkräfte schon am frühen Nachmittag Handzettel im Evakuierungsbereich, die auf die Einrichtung der Sperrzone hinwiesen.

In den Ickerner Aapwiesen ist ein Blindgänger gefunden worden. Er wurde ab 18 Uhr entschärft.

In den Ickerner Aapwiesen ist ein Blindgänger gefunden worden. Er wurde ab 18 Uhr entschärft. © Tobias Weckenbrock / Datawrapper

Kurz vor Freigabe der Entschärfung fuhren Einsatzkräfte mit Lautsprecherdurchsagen durch das Wohngebiet. Tatsächlich gab es noch den ein oder anderen, der von der Evakuierung nichts mitbekommen hatte. Insgesamt sei man aber auf viel Verständnis seitens der Anwohner gestoßen, heißt es von Feuerwehrsprecher Brandt.

Als die gut 1300 Anwohner aus 440 Haushalten ihre Wohnungen verlassen hatten, konnte der Einsatzleiter Dieter Gerth pünktlich um 18 Uhr das Startsignal für die Entschärfung geben.

Dieter Gerth von der Stadtverwaltung und der Bombenbeseitigungsdienst Schollenberger inspizieren die Stelle im Garten eines Reihenhauses an der Waldenburger Straße, wo der Blindgänger schon vor rund zwei Wochen mithilfe von Luftbildern vom Kriegsende gefunden wurde.

Dieter Gerth von der Stadtverwaltung und der Bombenbeseitigungsdienst Schollenberger inspizieren die Stelle im Garten eines Reihenhauses an der Waldenburger Straße, wo der Blindgänger schon vor rund zwei Wochen mithilfe von Luftbildern vom Kriegsende gefunden wurde. © Tobias Weckenbrock

15 bis 20 Minuten werde das dauern, schätzte Florian Brandt. Doch es dauerte länger. Unter der Aufsicht von Uwe Pawlowski entschärfte Munitionsfachräumarbeiterin Patricia Heyne die Zweieinhalb-Zentner-Bombe. „Eine kontrollierte Sprengung ist nicht nötig“, sagte Dieter Gerth im Interview. Stattdessen müsse der Aufschlagzünder entfernt werden.

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Nach einer guten halben Stunde war die Arbeit getan. Wegen der gewissenhaften Arbeit im Wohngebiet habe die Entschärfung etwas länger gedauert, erklärte Uwe Pawlowski, der mit der Blindgänger in Ickern seine 286. Bombe entschärfte.

Die Straßensperren und Evakuierungsmaßnahmen konnten danach wieder aufgehoben werden, die Menschen in ihre Wohnungen zurückkehren.