
EUV-Mitarbeiter Dirk Schlüter räumt im Winterdienst am 10.2.20201 die Straßen frei. 18 Beschäftigte stehen für einen Bereitschaftsdienst in einem der sechs Fahrzeuge im Wechsel zur Verfügung. © Matthias Langrock
Bei Wintereinbruch in Castrop-Rauxel: Zusatz-Aufgabe für EUV in diesem Winter
Streu- und Räumdienst
Der EUV-Stadtbetrieb plant den kommenden Winterdienst, der eine Neuerung beinhaltet. Viele Mitarbeiter halten sich für den Streu- und Räumdienst bereit. Im Ernstfall könnte es aber Probleme geben.
Fünf Großstreufahrzeuge, eine Kleinkehrmaschine: Mit diesem Besteck und 18 Mitarbeitern sowie weiteren 13 Reserveleuten geht der EUV-Stadtbetrieb in die Winterdienstsaison in Castrop-Rauxel. 600 Tonnen Streusalz stehen jetzt bereit.
Diesen Plan legte der EUV jetzt vor dem Verwaltungsrat offen, der am Mittwoch (28.9.) tagte. Die 18 Mitarbeiter setzen sich aus Leuten von Straßenreinigung und Müllabfuhr zusammen. Sie meldeten sich freiwillig für eine der drei Bereitschaftsgruppen á sechs Personen, die die sechs Fahrzeuge besetzen können. Alle drei Wochen halten sie sich nun bis zum Ende der Frostperiode bereit, um auch nachts in den Dienst gehen zu können, wenn es notwendig ist.
Dazu gibt es 13 Personen, die für die sogenannte Handstreuung aktiviert werden können. Die Anordnung für den Winterdiensteinsatz kommt aus der Einsatzleitung, die je nach Witterungslage und Wetterprognose des Deutschen Wetterdienstes vorbereitet ist. Sie führt auch Kontrollfahrten außerhalb der normalen Dienstzeit durch.
Straßen haben Dringlichkeitsstufen
Der eigentliche Winterdienst-Zeitraum reicht vom 15. November bis 28. März. Dafür sind fünf Einsatzleiter eingeteilt, die also alle fünf Wochen im Bereitschaftsdienst und über ein Bereitschaftshandy für Polizei, Feuerwehr und die Verkehrsbetriebe erreichbar sind. In den regulären Dienstzeiten werden die Einsätze vom Einsatzleiter der Abfallwirtschaft / Straßenreinigung in Abstimmung mit dem Betriebshofleiter koordiniert.

Einen Wintereinbruch erlebte Castrop-Rauxel am Sonntag, 7. Februar 2021. © Jens Lukas
Die zu räumenden oder streuenden Straßen sind in Dringlichkeitsstufen eingeteilt. Stufe 1 sind städtische Straßen, Straßen mit öffentlichem Nahverkehr, Innenstadtbereiche einschließlich der Fußgängerzonen Altstadt, Habinghorst und Ickern sowie Teile der Bundes-, Landes-, Kreis- und Hauptsammelstraßen, je nach Beauftragung durch die zuständigen Straßenbaulastträger. Daran anschließend erfolgt die Sicherstellung des Winterdienstes auf den Straßen der Dringlichkeitsstufe 2.
Erstmals kümmert sich EUV auch um Radwege
Mit der Kleinkehrmaschine wird über den Bereitschaftsdienst erstmals das Räumen sowie Streuen von Radwegen sichergestellt. Das ist Teil des beschlossenen Nahmobilitätskonzeptes. Die Einsatzzeit beschränkt sich hier auf die Zeit von 2 bis 22 Uhr. Bei ununterbrochenem Schneefall kann aufgrund der bisherigen Erfahrungen auch eine durchgehende Streuung sinnvoll und notwendig erscheinen.
Für Gehwege, die satzungsgemäß in der Verantwortung des EUV-Stadtbetriebes liegen, kommen weitere zwei Kleinkehrmaschinen und drei Kleintraktoren gemäß den Einsatzplänen von 4.30 bis 20 Uhr zum Einsatz. Die Beseitigung von Eis- und Schneeglätte an Bushaltestellen, Fußgängerüberwegen, Querungshilfen sowie an sonstigen besonders gefährlichen Stellen erfolgt maschinell oder per Handstreuung. Als Einsatzfahrzeuge dienen hier drei Kleintransporter mit Pritsche sowie zwei Kleinstreufahrzeuge mit einer Besatzung von je zwei Mitarbeitern.

In diesen Silos ist das Streusalz gelagert, mit dem der EUV Stadtbetrieb im Winter gegen die Straßenglätte vorgeht. Platz ist für zusammen 600 Tonnen. Das kann aber auch schon innerhalb von drei Tagen verstreut werden, wenn der Bedarf besteht. © Tobias Weckenbrock
Im Ernstfall: 600 Tonnen Salz in kurzer Zeit aufgebraucht
Für die Lagerung von Streusalz stehen die zwei Salzsilos auf dem Betriebshof am Westring mit einem Fassungsvermögen von 600 Tonnen zur Verfügung. Sie sind derzeit bis zum Rand gefüllt. Mit diesem Streusalz könne man etwa drei Tage lang den Winterdienst auf den Straßen der Dringlichkeitsstufe 1 sicherstellen. Weitere 600 Tonnen Salz seien beim Lieferanten bevorratet und kurzfristig abrufbar. Eine Lieferung sei vertraglich binnen drei Tagen sichergestellt.
Zusätzlich werden in der EUV-eigenen Soleanlage mit Lagerbehälter ca. 15.000 Liter einer 23-prozentigen Salzsole vorgehalten. Alle fünf Großstreuahrzeuge plus drei Kleinkehrmaschinen seien für den Einsatz von Feuchtsalz ausgerüstet.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
