Davon, dass die Beleuchtung am Erin-Turm kaputt ist, hört Prof. Dr. Ulrich Breilmann Gesellschafter vom Unternehmen Elektro Breilmann am Donnerstagnachmittag (29.2.) zum ersten Mal. Dabei ist schon seit Ende 2023 in der Dunkelheit nicht mehr Erin auf dem Fördergerüst von Schacht 7 zu lesen, sondern nur noch Eri. Der letzte Buchstabe wird nicht mehr angestrahlt, das bestätigte die Stadt Castrop-Rauxel.
Reparatur könnte schwer werden
Ihm persönlich sei die fehlende Beleuchtung nicht aufgefallen, sagt Breilmann, obwohl er sich darüber angesichts des Lasers zur Weihnachtszeit wundert. Auch beruflich habe er nichts mitbekommen: „Wir als Firma Breilmann haben keine Anfrage zur Reparatur bekommen“, sagt er. Die Stadt Castrop-Rauxel sagte auf Anfrage der Redaktion, dass sie gerade nach einem Elektriker suche, der sich um das Problem kümmern könne.
Das Unternehmen Elektro Breilmann hat die Beleuchtung auch angebracht. „Das ist bestimmt schon mehr als zehn Jahre her“, schätzt Breilmann. Der Elektriker, der sich um die Aufgabe gekümmert hat, sei sogar noch immer beim Unternehmen angestellt. Je ein Leuchtstrahler ist auf jeden der vier Buchstaben gerichtet. „Wenn ich mich recht erinnere, sind die Buchstaben außerdem mit fluoreszierender Farbe angestrichen“, sagt Breilmann. Ganz sicher sei er sich nicht.
Wie komplizierte die Reparatur jetzt wird, könne er nur schlecht sagen. Wahrscheinlich werde es so laufen, dass sich eine Firma per Drohne die Situation oben am Schriftzug anschaue, dann ein Angebot mit den jeweiligen Kosten abgebe und schließlich die Reparatur umsetze.
Arbeiten am Seil in der Höhe
Im besten Fall sei nur das Leuchtmittel defekt. Dann müsse einfach „nur“ das Leuchtmittel ausgetauscht werden – allerdings mit Steiger und Seil. „Das ist ein bisschen wie Höhenklettern“, erklärt Breilmann. Die Stadt sprach deshalb von der Suche nach einem „doppelten Experten“, also einem höhensicheren Elektriker. „Natürlich kann ich keinen Mitarbeiter schicken, der Höhenangst hat“, sagt auch Breilmann. Das könne man aber bei vielen anderen Aufträgen auch nicht. Etwa, wenn die Firma Photovoltaikanlagen auf den Dächern von zwölf Meter hohen Gebäuden anbringe.

Noch komplizierter würden die Arbeiten am Erin-Turm allerdings werden, wenn etwa die gesamte Leuchte durch die Witterungen oder etwa ein Kabel durch Tiere beschädigt worden sei. Dann wären die Arbeiten umfangreicher. Im schlechtesten Fall müssten sogar alle vier Leuchten ausgetauscht werden, nämlich dann, wenn die neue Leuchte eine stärkere Lichtintensität oder eine andere Farbe als die drei alten Leuchten habe. Breilmann ist sich auch unsicher, ob damals schon LEDs verwendet wurden.
Viele Fragen sind noch offen
Wie teuer die Reparatur werden dürfte? Das sei ähnlich wie der Arbeitsumfang schwierig zu sagen: „Das kostet aber keine Millionen und auch keine Zehntausende.“ Allerdings müsse natürlich auch das Spezialgerät, also der Steiger, bezahlt werden und die Kosten für einen Handwerker lägen derzeit bei mindestens 60 Euro pro Stunde. Davon brauche es für die Arbeiten mindestens zwei, wobei für den Elektriker, der oben am Schriftzug arbeitet, auch ein Arbeitssicherheitszuschlag gezahlt werden müsse. Hinzu kommen noch die Materialkosten.
Die Arbeiten selbst seien wahrscheinlich an einem Arbeitstag getan, allerdings hänge von der Auslastung des jeweiligen Elektrounternehmens ab, wann dieser Tag kommt. Das alles dauere aber keine Monate. Breilmann könne sich vorstellen, die Arbeiten an Erin-Turm erneut zu übernehmen: „Wir arbeiten schon ein halbes Jahrhundert mit der Stadt Castrop-Rauxel zusammen“, sagt er. Das bedeute natürlich nicht, dass seine Firma im Wettbewerb um die Vergabe des Auftrags bevorzugt werden solle. Wohl aber, dass die Firma nicht nein sagen würde, wenn eine Anfrage käme.