Kommt da eigentlich noch was raus? Alter Süßigkeiten-Automat in Castrop-Rauxel im Test

Eine kleine Zeitreise: Funktioniert dieser alte Automat noch?
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Der blaugraue Kasten an der Bahnhofstraße sieht etwas heruntergekommen aus. Er ist beschmiert, an einigen Stellen kaputt und die Scheiben, durch die man die Spielzeuge und Süßigkeiten sehen kann, sind zerkratzt. Süßigkeitenautomaten wie diesen gab es früher an vielen Stellen.

Früher haben Schulkinder hier ihr Taschengeld für Kaugummis, Bonbons oder Plastikringe ausgegeben. Der Automat an der Bahnhofstraße hat drei Fächer. Es gibt zweimal Spielzeug und einmal große Kaugummi-Bälle. Gezahlt wird natürlich wie früher mit Münze – ein Euro für die beiden Spielzeuge, 50 Cent für das Kaugummi.

Vertraute Geräusche

Das erste Spielzeug nennt sich „Drachenstarke Fidget Monster“, es ist im Grunde nichts anderes als ein Fingerpüppchen aus Gummi. Ich werfe die Münze ein, drehe den Griff und höre das vertraute Klack-Klack-Klack. Ein Geräusch, das ich zuletzt vor etwa 15 Jahren gehört hatte. Eine der Plastikkugeln rollt ins Ausgabefach, und ich friemele den Ball aus dem Fach.

Der Süßigkeitenautomat an der Bahnhofstraße in Castrop-Rauxel.
Mit bunten Bildern wirbt der Automat für die Spielzeuge in den kleinen Plastikkugeln. © Nora Varga

Das kleine Monster grinst frech, allerdings hat man mit dem Spielzeug nicht allzu lange Spaß. Die Farbe blättert schon am Nachmittag in der Redaktion ab. 1 Euro ist das definitiv nicht wert.

Enttäuschung bei der Ente

Noch enttäuschender ist das zweite Spielzeug. Hier verspricht uns das kleine Poster ein Gummitier zum Quetschen. Das Tier, das ich aus dem Ball ziehe, sieht aus wie eine deformierte Ente. Das Spielzeug ist klebrig, der Körper der bemitleidenswerten Ente sieht aus, als wäre er irgendwann mal geschmolzen oder zumindest fehlerhaft produziert worden.

An die „Dubble-Bubble“-Kaugummis komme ich nicht ran. Ich werfe drei 50-Cent-Münzen ein, höre auch das Klacken, aber es fällt nichts raus. Alles Rütteln und Schütteln hat keinen Erfolg, der Automat spuckt kein Kaugummi aus.

Ein oranges Monster-Spielzeug und eine zerknautschte Gummi-Ente liegen auf einem Tisch.
Diese zwei Spielzeuge haben wir aus dem Automaten an der Bahnhofstraße gezogen. Besonders die Ente ist sehr zerknautscht, klebrig und schon nach kurzer Zeit voller Fussel. © Nora Varga

Die Ausbeute unseres kleinen Versuches ist mehr als enttäuschend. Ich habe 3,50 Euro eingeworfen und dafür zwei Gummi-Spielzeuge bekommen, von denen eines ein kompletter Reinfall ist.

Verantwortlich für den Automaten neben der Bushaltestelle Rosenstraße ist der Bergischer Automatenservice mit Sitz in Wuppertal. Es lässt sich trotz einiger Versuche keine Telefonnummer oder Kontaktmöglichkeit auftreiben.

Fazit: Es hat Spaß gemacht, wieder wie als Kind die Münzen einzuwerfen und darauf zu hoffen, ein besonders cooles Spielzeug zu bekommen. Aber zumindest an diesem Automaten wurde das innere Kind derb enttäuscht.

Auf rn.de/castrop sehen Sie, wie unsere Reporterin versucht, ein Kaugummi aus dem Automaten zu holen.

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