Autobahn-Sanierung hat begonnen Worauf sich Autofahrer auf der A2 bei Dortmund einstellen müssen

Sanierung hat begonnen: Worauf sich Autofahrer auf der A2 einstellen müssen
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Mehrfach hat in den vergangenen Jahren die Straßenbeschaffenheit der A2 westlich von Dortmund und östlich von Recklinghausen zu Unfällen geführt. Menschen kamen ums Leben oder wurden schwer verletzt. Jahrelang gibt es schon eine Geschwindigkeitsbegrenzung, deren Hintergrund für vorbeifahrende nicht direkt ersichtlich ist. Nun hat die Autobahn GmbH eine Baustelle eingerichtet. Die Bodenwellen werden geglättet.

Das führt zu Behinderungen. Seit Mitte Juli 2023 ist der Verkehr in eine Baustellenverkehrsführung umgelegt. Seither kann der Verkehr während der Sanierungsarbeiten auf drei Fahrspuren zwar weiter durchgängig fließen. Aber Einschränkungen gibt es doch. Die Fahrstreifen sind schmaler, das Tempo ist runtergeschraubt. „Anfang August erfolgt der Umbau in die nächste Bauphase“, sagt Autobahn-Sprecher Anton Kurenbach auf Anfrage unserer Redaktion.

Insgesamt sollen die Arbeiten auf der A2 bis Oktober 2023 dauern. Dann wird die Strecke wieder freigegeben. An dieser Stelle galt vorher Tempo 80, weil dort Bodenwellen auf der Fahrbahn festgestellt wurden. Nachher kann man hier wieder frei fahren.

Für Anwohner in Castrop-Rauxel ändert sich dadurch aber nichts: Die Autobahn führt an dieser Stelle mitten durch Castrop-Rauxeler Stadtgebiet. Sie hat stellenweise meterhohe Lärmschutzwände, ist aber in der Regel dennoch laut und durchgängig zu hören. Schon vor Jahren insistierte der Anwohner Dietmar Witte bei der Landesregierung, hatte damit aber keinen Erfolg.

Abgeordnete fordern Lärmschutz

Durch die Reduzierung auf Grund der Sicherheit auf Tempo 80 wurden die Lärmemissionen zuletzt runtergeschraubt. Das war bei den Anwohnern auch zu spüren. Sie befürchten nun aber, dass es nach Ende der Sanierung wieder freie Fahrt gibt – und damit auch wieder eine höhere Geräuschkulisse. Die Autofahrer freut‘s vielleicht, aber Anwohner nicht.

Der Bundestags- und die Landtagsabgeordnete der SPD aus Castrop-Rauxel, Frank Schwabe und Lisa Kapteinat, haben darum nun den Landtag angeschrieben. Sie schreiben: „Das Teilstück der A2 führt an dieser Stelle durch ein dicht besiedeltes Wohngebiet. Dazu zählen unter anderem auch Schulen und Kindertagesstätten, welche nach §2 Absatz 1 der Verkehrslärmschutzverordnung für die Beurteilung von Immissionsschutzmaßnahmen die Gruppe mit den niedrigsten Immissionsgrenzwerten für Verkehrsgeräusche bilden. Aufgrund der umliegenden Wohngebiete als auch insbesondere der Schulen und Kindertagesstätten erscheint es uns notwendig, einen bestmöglichen Immissionsschutz an diesen Stellen zu gewährleisten.“

Weitere vorgebrachte Argumente: An dem Teilstück befänden sich öffentliche Wiesen und Gebiete zur Naherholung wie die Emscher-Auen oder die Hundewiese Ickern. „Eine Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung würde einher gehen mit einer höheren Lärm- sowie Feinstaub- und CO2-Belastung, was die Attraktivität und den Nutzen der Natur- und Erholungsgebiete deutlich vermindert“, so die SPD-Abgeordneten. Auch aufgrund der Sicherheit der Autofahrer erscheine ihnen „eine Begrenzung der Geschwindigkeit auch weiterhin im Sinne der Verkehrssicherheit als der richtige Schritt“.

Autobahn GmbH: Kein „Flüsterasphalt“

Ob dieser politische Vorstoß Erfolg haben wird, ist offen und eher nicht zu erwarten. Anton Kurenbach von der Autobahn Westfalen GmbH sagte schon auf eine vorherige Anfrage, eine oft als „Flüsterasphalt“ bezeichnete Oberfläche werde hier nicht verbaut. „Im Rahmen der Arbeiten wird neben der Erneuerung der Fahrbahndecke auch die Entwässerung mit einem offenporigen Fahrbahnbelag auf 1000 Metern Länge verbessert“, sagte er lediglich. Lärmsenkend wirke der seines Wissens nach nicht.

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