Es geht um Bodenwellen. Der Porsche-Unfall von Ende Mai war nicht ausschlaggebend, da waren die Planungen längst eingetütet. Aber er zeigte einmal mehr: Es ist notwendig. Wenn die Straße aber fertig saniert ist, im Oktober 2023 voraussichtlich: Wie schnell darf dann hier gefahren werden? Ein direkter Anwohner aus Ickern äußert Wünsche. Und was sagt die Autobahn GmbH?
Der Porsche fuhr mit 200 km/h in eine Leitplanke und schleuderte darüber hinweg. Das war knapp 900 Meter vor der Anschlussstelle Henrichenburg in Fahrtrichtung Oberhausen. Unfallspuren reichen zurück bis zum Rastplatz Ickern. Der liegt etwa 1,2 Kilometer weiter östlich. Die Zufahrt zu diesem Parkplatz war schon vor drei Jahren Schauplatz eines tödlichen Unfalls. Bei beiden Unfällen lag es wohl an einer oder mehreren Bodenwellen in der Fahrbahn.
Diese werden nach monatelanger Vorbereitung jetzt ausgebessert. Damit steht fest: Wenn die Sanierung abgearbeitet ist, wird auf der insgesamt sechsspurigen Autobahn, die Ost- und Westeuropa miteinander verbindet, wieder die Tempo-Beschränkung aufgehoben. Die hat die Polizei vor knapp zwei Jahren eingerichtet, weil die Bodenwelle bei höherer Geschwindigkeit zu gefährlichen Schleuder-Manövern führte. Mehrfach, wie beobachtet.
Das besorgt Dietmar Witte. Der wohnt direkt an der Emscher und der A2 in Ickern und schreibt nach unserem Bericht über die Sanierung an die Autobahn GmbH und die Landes- und Bundespolitiker Lisa Kapteinat und Frank Schwabe: „Zwischen Mengede und Henrichenburg gibt es Schulen und Kindergärten und jede Menge Wohnbebauung. In Henrichenburg und RE-Suderwich gibt es schon jetzt eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit wegen Lärmschutz auf 100 km/h, wie in allen dichten Wohngebieten im Ruhrgebiet. Hier in Ickern das Tempolimit komplett aufzuheben, wäre einmal mehr ein schwerer Fehler und Nachteil für Ickern.“
Autobahn-Sprecher sagt drei Dinge
Witte meint: „Es wäre wünschenswert und notwendig, dass dieser Asphalt die gleichen guten Eigenschaften wie Flüster-Asphalt hat. Ich bitte Sie dringend um Einflussnahme, um schon im Vorfeld im Interesse der vielen Menschen und Kinder eine gute Regelung wie in Henrichenburg herbeizuführen.“
Aber was ist genau geplant? Autobahn-Sprecher Anton Kurenbach sagt drei Dinge:
1) Es ist so geplant, dass das Tempolimit nach dem Umbau aufgehoben wird. Wenn es dort bisher Tempolimits gab, dann nur aus Verkehrssicherheitsgründen, nicht wegen Lärmschutzes.
2) Der Asphalt wird nicht als Flüsterasphalt gebaut, sondern grobporig für eine bessere Wasserversickerung. Ob er leiser ist, könne der Sprecher nicht vorhersagen.
3) Hier ist keine Lärmschutzmaßnahme geplant, sondern eine reine Sicherheitsmaßnahme, nachdem es gehäuft zu Unfällen gekommen ist.
A2-Sanierung bei Henrichenburg beginnt: Ende für die extrem gefährlichen Bodenwellen
Tausende Autofahrer auf A2 geblitzt: Viele doppelt so schnell wie erlaubt unterwegs
Nach Unfall mit 200 km/h im Porsche 911 auf der A2: Ist nach der Sanierung Schluss mit Tempo 80?