
Ideen von Fachleuten kosten Geld, keine Frage. Für gute Ideen muss etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden – verständlich. Aber 170.000 Euro für ein paar Gedankenanstöße, das muss als zu teuer eingestuft werden. Schließlich hat das Fachpersonal Konzepte für Bereiche der Altstadt entworfen, die wahrscheinlich nicht konkret und in naher Zukunft von der Stadt überplant werden können. Das ist Unsinn.
Ja, es gibt einen Innenstadt-Fördertopf vom Land NRW. Der übernimmt 90 Prozent der Kosten, 17.000 Euro bleiben auf dem städtischen Deckel. Wenn der Nordwesten der Castroper Altstadt dafür in fünf Jahren in neuem Glanz erstrahlt, ist das gut angelegtes Geld. Das ist aber eher Wunschdenken, keine Realität.
Die Zeit für die Altstadt rennt
Und wenn der große Teil dieser Pläne niemals umgesetzt wird, dann ist das Geld zum Fenster rausgeschmissen. Zum einen der Beitrag der Stadt, der bei einer klammen Kasse alles andere als verzichtbar ist. Zum anderen das Fördergeld, das auch nicht dafür gedruckt wird, sondern vom Steuerzahler bereitgestellt wird.
Dafür dürfen die Castrop-Rauxeler Bürgerinnen und Bürger also auch etwas erwarten: Ergebnisse. Der Ball liegt also im Feld der Stadtverwaltung. Die Pläne sind groß, die Umsetzung wird mehr als kompliziert. Und die Zeit rennt seit Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und damit verbundener Energiekrise schneller denn je. Der Druck ist groß: Konzepte für eine tote Altstadt wären nur für die Mülltonne geeignet.
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