Lange war das Thema raus aus der Öffentlichkeit. Hinter den Kulissen gingen die Bestrebungen, das umstrittene Bauprojekt an der Grundschule Alter Garten in andere Bahnen zu lenken, aber unbeirrt weiter. Freitagmittag meldete sich Thomas Krämerkämper bei unserer Redaktion: „Wir haben eben den Kaufvertrag für das Grundstück mit Ludwig Kloth unterzeichnet.“
Bebauung soll deutlich zurückgenommen werden
Kloth war bis dato der Eigentümer des großen grünen Areals mit dem alten Baumbestand an der Schule. Krämerkämper als neuer Investor wird den Bebauungsplan deutlich zurücknehmen, sprich die Bausumme verringern. „Der Bolzplatz wird damit auf keinen Fall bebaut“, sagte Krämerkämper. Auch der alte Baumbestand solle erhalten bleiben.
Henrichenburg als Ortsteil habe in der Vergangenheit schon einen deutlichen Verlust von Freiflächen hinnehmen müssen. Mit dem Erwerb des Grundstücks an der Schule, das aus drei Flurstücken besteht, solle ein Zeichen gesetzt werden, damit mehr Grün erhalten bleibe. Krämerkämper: „Unser Dank geht zunächst an Ludwig Kloth, der eine neue Lösung, die stadtteilverträglicher ist, überhaupt ermöglicht hat.“ Ausdrücklich bedanken wolle er sich aber auch bei der Freien Wähler Initiative, den Grünen, den Linken und bei der CDU, die sich an dieser Stelle für eine andere Lösung als die Einbeziehung des Bolzplatzes in die Wohnbebauung eingesetzt hätten.
So geht es nun weiter
Und was kommt nun? Bislang stand auf der Agenda, dass nach dem in diesem Sommer verabschiedeten Bebauungsplan 35 bis 40 neue Wohneinheiten am Alten Garten errichtet werden sollten. Konkret sei jetzt noch nichts, sagt Krämerkämper. „Wir müssen laufende Gutachten noch abwarten, die uns dann auch für unsere Planung, die wir neu starten, zur Verfügung gestellt werden“, erklärte der Henrichenburger. 2019 würden die Pläne sicher noch nicht zum Abschluss gebracht werden können. „Wir freuen uns, wenn uns die Bauverwaltung bei unseren weiteren Schritten unterstützt“, sagte Krämerkämper, der sich sicher ist, hier weiterhin auf gute Ansprechpartner zu treffen.
Die Politik rang über das Wohnbauprojekt in Henrichenburg lange – und heftig. Akteure waren auch das KiJuPa, die Bürgerinitiative von der Borghagener Straße, die Schule selbst und andere. Der Bolzplatz gilt als der entscheidende Keil, der in diesem Frühjahr die Ampelkoalition zwischen SPD, Grünen und FDP entzweite.