
© Familie Wegner
Alpakas in Castrop-Rauxel: Kathrin Wegner bietet tiergestützte Pädagogik
Tiere
Immer mehr Alpakas nennen Castrop-Rauxel ihr Zuhause. Neben zwei bestehenden Einrichtungen soll nun eine neue Farm mit einem anderen Schwerpunkt öffnen.
„Daniels kleine Farm“ und „Vivamos“ heißen die beiden Alpaka-Farmen in Castrop-Rauxel. Der Alpaka-Boom begann mit der Eröffnung des Betriebs von Daniel Hischke und wurde durch Annelene Giese von „Vivamos“ weiter getragen.
Beide bieten ihren Kunden unter anderem Wanderungen mit den wolligen Tieren an. Nun kommt aber ein neues Angebot in unmittelbarer Nähe hinzu, welches sich von den bisherigen leicht unterscheidet.
Tiergestützte Pädagogik
„Ein Traum geht in Erfüllung“, sagt Kathrin Wegner. Dabei spricht die gebürtige Castroperin über die bevorstehende Eröffnung ihres Betriebs „Alpaka Balou und seine Crew“. Auf einer Weide an der Karlstraße 49 wird demnächst tiergestützte Pädagogik für Familien, Unternehmen und Menschen mit Handicap angeboten.
Dabei helfen Wegner vor allem ihre beruflichen Erfahrungen als Fachwirtin im Erziehungswesen und als pädagogische Fachkraft für Inklusion. Nach Eröffnung können Kunden über den Zugang des Sportplatzes vom SV Wacker Obercastrop hautnah Alpakas erleben und selbst führen.
Als pädagogischen Erfolg des Services für Kinder sowie für Familien sieht Wegner vor allem „das Herunterkommen vom stressigen Alltag“. „Man muss sich als Familie auch mal eine Auszeit gönnen, gerade für die Kinder besteht heutzutage ein ganz anderer Stress, sie müssen ständig erreichbar sein“, so die Erzieherin.
„Tiere spiegeln einen selber“
„Tiere sind perfekt dafür, die Reize bei Kindern herunterzuschrauben“, erklärt die zweifache Mutter. Sie fügt hinzu: „Die Tiere spiegeln einen selber wieder, man muss sich als Mensch darauf einlassen und behutsam vorgehen.“
Gerade bei Alpakas sei langsam durch das weiche Fell zu streicheln, sehr beruhigend. Zusätzlich zu einem entspannenden Erlebnis möchte die Erzieherin aber auch Unternehmen erreichen. Wegner findet: „Gerade in einem Unternehmen ist Teamarbeit und Führung eine Grundvoraussetzung.“
Wegner bietet deshalb Seminare an. Hierbei werde verbildlicht, wie es im Team laufen kann. „Auch ein Chef eines Unternehmens muss Schritt für Schritt vorgehen, genau wie beim Führen der Alpakas.“
„Delfine der Wiese“
Im Mittelpunkt der Seminare und der Erlebnisbegegnungen stehen dann die Alpakas die sich laut Wegner besonders gut für die Therapie eignen. „Im Volksmund nennt man sie auch die Delfine der Wiese.“ Wegner erläutert: „Alpakas sind sehr neugierig und lassen sich auf das Gegenüber ein“.

Alpaka Amber ist das jüngste Alpaka der Crew. © Kathrin Wegner
Auf die Idee für die tiergestützte Pädagogik mit Alpakas kam Wegner durch eine Erfahrung bei Daniels kleiner Farm. „Ich habe zu Weihnachten eine Alpaka-Wanderung geschenkt bekommen. Nach dem Erlebnis bin ich auf die Idee gekommen so etwas mit Kindern zu verbinden.“
Als Konkurrentin der beiden anderen Farmen sieht sich die 40-Jährige nicht. „Die machen ganz tolle Arbeit“, findet Wegner. Sie betont: „Wir tauschen uns sogar aus und sind füreinander da.“ Zudem würde sich ihr Betrieb durch den pädagogischen Schwerpunkt von den anderen unterscheiden.
Start wegen Coronavirus noch ungewiss
Momentan befindet sich die Crew bestehend aus den vier Alpakas (Balou, Kira, Amber und Phoenix), den Hilfskräften Jonas und Jana, dem Security-Chef Hund Maya und der Crew-Chefin Kathrin Wegner noch in der Eingewöhnungsphase.
Trotz des bereits erteilten Sachkundenachweis für die Haltung der Alpakas ist wegen des Coronavirus noch ungewiss, wann der Betrieb startet. Ein zeitnaher Start sei aber „nicht zwingend erforderlich“, so Wegner. „Ich bin froh dass ich nicht voll selbstständig bin“, sagt die Erzieherin, die sich sehr darauf freut ihr Hobby zum Beruf zu machen.