
Die vorletzte Freifläche wird bebaut: Im Erinpark entsteht direkt neben dem Erinturm nun ein Ärztehaus. Es soll Gesundheitszentrum am Erinturm heißen. Wirtschaftsförderer Thomas Ratte freut sich darüber. © Sophia Wibbeke
Neues Gesundheitszentrum unterm Erinturm in Castrop: Das ist geplant
Ärztehaus im Erin-Park
Auf einer der letzten freien Stellen entsteht im Erin-Park jetzt ein Gesundheitszentrum. Das Gewerbegebiet steht damit nach fast 40 Jahren kurz vor der Vollendung. Der Bauherr verrät erste Details.
Am östlichen Teil des Erin-Parks prangt seit jeher der Erinturm als eines der Wahrzeichen Castrop-Rauxels. Direkt davor findet man aktuell eine frische Baustelle. Ausgeschildert ist ein „Gesundheitszentrum am Erinturm“. Aber wer und was steckt dahinter? Wir haben recherchiert.

Bauarbeiter sind dabei, ein Fundament aus Stahlbeton zu gießen. Hier wird Jan-Christof Selle ein Gesundheitshaus errichten. Zur konkreten Nutzung hat uns der Arzt noch keine Details genannt. © Sophia Wibbeke
Thomas Ratte, Wirtschaftsförderer der Stadt Castrop-Rauxel, erklärte im Gespräch mit unserer Redaktion, dass es sich um die vorletzte freie Fläche im Erin-Park handele. Damit stünde das einst innovative Gewerbegebiet auf dem alten Zechengelände vor der Vollendung.
„Das wird ein mehrgeschossiges Gebäude, ein Gesundheitszentrum verschiedener Ärzte“, bestätigte er die Pläne.
Patienten stehen im Fokus
Bauherr ist Jan-Christof Selle, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie mit Sitz im Ärztehaus Heier am Münstertor / Münsterplatz. Er betont auf Anfrage unserer Redaktion, dass vieles bei diesem Projekt noch nicht in Stein gemeißelt sei. „Jedoch ist geplant, dass dort Physiotherapie angeboten wird.“ Für alle weiteren personellen Details sei es noch zu früh.
„Sie wissen ja, wie das aktuell ist mit solchen Bauvorhaben“, spielt Selle auf die Rohstoffknappheit und die Auslastung der Baufirmen hin. „Wir würden uns aber freuen, wenn wir im Spätfrühjahr oder Anfang des Sommers 2023 mit dem Bau fertig wären. Das ist aber nur eine grobe Prognose“, so Selle.
Im Zentrum stehen solle an diesem Standort in jedem Fall das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten, sagt er. Das sei auch der Grund, wieso Selle sich um diesen Standort beworben habe. „Das Gesundheitszentrum soll gut angebunden sein an das Verkehrsnetz, mit Bushaltestellen und in zentraler Lage“, sagt er. Aus der Altstadt ist es nur ein Katzensprung hinüber zum Erinpark, fußläufig zum Beispiel direkt übers Einkaufszentrum Widumer Platz und die Brücke „Krickesteg“ zu erreichen.
Fokus des Erin-Parks
Doch nicht nur der öffentliche Personen-Nahverkehr spiele eine zentrale Rolle. Man arbeite in enger Absprache mit Thomas Ratte und der Stadt an einem Plan mit aktuell geplanten rund 20 bis 30 zusätzlichen Parkplätzen.
Die Nutzung passt in jedem Fall hierher. „Der Erin-Park sollte ja mal das Oberthema Gesundheitswirtschaft haben, das Haus der Wirtschaft am Stadtmittelpunkt sollte dafür der Nukleus sein und dann sollte es für erfolgreiche Firmen raus in den Erin-Park gehen“, erklärt Wirtschaftsförderer Thomas Ratte. Da habe sich nicht so viel getan wie einst gewünscht. Aber während einige Unternehmens-Standorte heute schon in Zweit- oder Drittnutzung seien, kommt hier noch etwas aus dem Bereich Gesundheit hinzu.
Zur Sache: Das ist der Erin-Park
- Wo heute der Erin-Park ist, waren früher die Standorte der Steinkohle-Zeche Erin mit Schacht I und II und seit 1953 auch Hauptförderschacht VII.
- 1983 wurde die Zeche als letzte von fünf in Castrop-Rauxel mitsamt ihrer Kokerei stillgelegt.
- 1985 entstand ein Naherholungs- und Gewerbepark. Die hügelige Gewässer-Landschaft hinterm erhaltenen Fördergerüst von Schacht VII, gebildet aus den kontaminierten Böden des Industriestandorts, wurde Irland nachempfunden, weil Thomas Mulvany, Gründer der Zeche Erin, ein Ire war.
- Im Gewerbepark sind Handwerker, aber auch Produktions- und Dienstleistungsunternehmen verschiedener Sparten vertreten.