70 Jahre Ja zu Europa: Als halb Europa auf Castrop-Rauxel schaute
Europastadt
Anlässlich der Feier „70 Jahre ‚JA‘ zu Europa“ hat die Stadt Castrop-Rauxel einige Schätze aus ihrem Archiv geholt. Darunter sind Bilder von historischen Wahlplakaten und Stimmzettel von einst.

So sah der Stimmzettel für die Europaabstimmung 1950 aus. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt stimmten mit einer Mehrheit von 96 Prozent bei 74-prozentiger Wahlbeteiligung für die Errichtung eines Vereinten Europas. © Stadt Castrop-Rauxel
„Europa blickt auf Castrop-Rauxel“: So lautete der Titel des Plakats, das 1950 in der Stadt für ein „Ja“ zu Europa warb. Das war nicht übertrieben, und es hatte Erfolg: Am 16. Juli desselben Jahres stimmten die Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit der Mehrheit von 96 Prozent bei 74-prozentiger Wahlbeteiligung für die Errichtung eines Vereinten Europas.
„Die kulturelle Dichte und Vielfältigkeit in Europa lässt mich immer wieder erstaunen“, sagt der Stadtarchivar Thomas Jasper heute, 70 Jahre später. „Mit Blick auf das politische Europa ist es für mich die ganz große Errungenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg und der Nazibarbarei, dass Deutschland heute seinen Platz unter den Staaten Europas gefunden hat und von den Menschen respektiert wird.“
Die Städtepartnerschafts-Beauftragte der Stadt, Edith Delord, betont die Alltäglichkeit, mit der Europa in Castrop-Rauxel stattfindet: „Das Schönste an Europa in Castrop-Rauxel ist die Beständigkeit, mit der alte Freundschaften mit den Menschen in den Partnerstädten gepflegt werden.“
Am 16. Juli sollte es eine große Feier geben. Die muss wegen der Corona-Krise ausfallen. Es wird aber eine digitale Veranstaltung geben.