50 Jahre Städtepartnerschaft: Aus Feinden wurden Freunde

Vincennes und Castrop-Rauxel

Aus Feinden sind Freunde geworden. Sehr früh nach dem Zweiten Weltkrieg entstand 1961 die Städtepartnerschaft mit Vincennes. "Sie spielt eine ziemlich intensive Rolle in der deutsch-französischen Freundschaft", so der Konsul Hugues Nordi beim Festakt im Rathaus.

CASTROP-RAUXEL

von Von Peter Wulle

, 14.04.2011, 17:10 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Satz des Diplomaten verdeutlichte den historischen Charakter einer seit 50 Jahren über Grenzen hinweg gelebten Brüderlichkeit. "Es gibt wirklich enge Kontakte und es sind viele Freundschaften entstanden", erzählte Hans-Martin Albers vom Tennisclub Blau-Weiß 06, dessen Mitglieder seit 48 Jahren jeweils zu Pfingsten den Cercle amicale de Vincennes besuchen. Sie tun dies gemeinsam mit den Fechtern vom Olympischen Fechtclub Castrop-Rauxel - die allerdings waren von Anfang an dabei und fahren in diesem Jahr zum 50. Mal nach Vincennes.

Sänger-Freundschaft Auf eine noch längere Verbindung in die nordfranzösische Stadt kann nur der Chor St. Elisabeth Obercastrop verweisen. Er knüpfte schon 1958 erste Beziehungen nach Vincennes - drei Jahre bevor die Städtepartnerschaft offiziell besiegelt wurde. Der Elisabeth-Chor mit seinem Leiter Klemens Koerner sorgte denn auch für den musikalischem Rahmen des Festaktes. Unter anderem wurde "Sur le pont d'Avignon" gesungen.

Legendäre Radrennen "Die Partnerschaft mit Vincennes wird von allen unseren Partnerschaften am besten gepflegt", sagte Bürgermeister Johannes Beisenherz und listete neben Fechtern, Tennisspielern und Sängern auch Schülergruppen, Leichtathleten, Schachspieler, Tänzer, Künstler, Bäcker und die Mitglieder des Kinder- und Jugendparlaments auf, die den Austausch mit Vincennes pflegen. Beisenherz erinnerte auch an die früher legendären Radrennen in beiden Städten. "Das könnte man eigentlich mal wiederbeleben", meinte er schmunzelnd zu Edith Delord, die sich im Rathaus seit 30 Jahren um die Städtepartnerschaften kümmert.

Gemeinsam mit Robin Louvigné und Céline Martin, die seinen aus privaten Gründen kurzfristig verhinderten Amtskollegen Laurent Lafon vertraten, schnitt Johannes Beisenherz eine von Konditormeister Rainer Auffenberg gefertigte Marzipantorte an. Robin Louvigné versicherte allen Teilnehmern des Festaktes: "Ich werde alles tun für den weiteren Austausch zwischen unseren beiden Städten."