Das Autobahnkreuz Castrop-Rauxel-Ost mit der Anschlussstelle Dortmund-Bodelschwingh. Wenn das Knepper-Areal ausgebaut ist, sollen weitere 6.000 Autos und 3.500 Lastzüge täglich die Anschlusstelle nutzen. Rechts vom Kreuz führt die Straße Langenacker auf das Knepper-Areal (am oberen rechten Bildrand). © Oskar Neubauer

Kraftwerksbrache

Knepper-Gelände: 10.000 Fahrzeuge rollen allein über einen einzigen Autobahnanschluss

Die Bauleitplanung für das Gelände des ehemaligen Knepper-Kraftwerks nimmt Fahrt auf. Ein Verkehrsgutachten prognostiziert täglich insgesamt mehr als 13.000 Fahrzeugbewegungen.

Castrop-Rauxel

, 05.02.2020 / Lesedauer: 3 min

Der Boden ist quasi bereitet: Die Entwicklung des knapp 60 Hektar großen Knepper-Areals an der Stadtgrenze nimmt Konturen an. Schon jetzt steht fest: Das geplante Industrie- und Gewerbegebiet wird sehr viel Verkehr mit sich bringen. Das zeigt ein Gutachten. Vor allem Logistik-Unternehmen sollen sich hier ansiedeln.

Die direkten Anrainer, aber auch Deininghauser und Dingener sowie Oestricher und Mengeder auf Dortmunder Seite, beschäftigen schon seit geraumer Zeit die Fragen: Welche Belastungen kommen auf sie zu? Wie lenken die Planer die Verkehrsströme?

Planer stellen Verkehrskonzept vor

Die Verkehrsprognose ist schonungslos. Die Gutachter erwarten an Werktagen 3862 Lkw-Fahrten und 9336 Autofahrten, die das Knepper-Gelände an- oder abfahren. Grundlage für die Hochrechnung ist eine Nutzung von 57.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche durch Gewerbe und 176.000 Quadratmetern durch Industrie und Logistik.

Das Verkehrskonzept haben Stadtplaner aus Castrop-Rauxel und Dortmund zusammen mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW und dem Investor entwickelt. Es ist Grundlage der weiteren Planung des Areals. Schießlich müssen die Kommunen Bebauungs- und Flächennutzungspläne aufstellen (in Castrop-Rauxel) oder ändern (Dortmund). In diesen Wochen beraten in Dortmund Rat, Ausschüsse und die Mengeder Bezirksvertretung über das Konzept.

Kein Durchgangsverkehr auf der Oestricher Straße

Lastzüge sollen demzufolge komplett über den Langenacker auf Dortmunder Seite und das Autobahnkreuz Castrop-Rauxel-Ost rollen. Für Autos und Kleinlastwagen besteht über die Ost- und Nierhausstraße eine Zufahrt auf das Areal. Die liegt etwa an der Stelle des früheren nördlichen Kraftwerkstores. Durch eine Höhen-Brarriere soll Lastzügen diese Zufahrt verwehrt bleiben.

Die Planer verfolgen damit Interessen beider Städte. Die Stadt Castrop-Rauxel will die Anwohner der Ost- und Pallasstraße von einer weiteren Lärmbelästigung durch zusätzliche Lkw-Fahrten schützen. Dortmund möchte zusätzliche Querungsverkehre aus den nördlichen Castroper Gewerbegebieten über den Deininghauser Weg und das Knepper-Gelände verhindern.

Der Deininghauser Weg soll nach dem Willen der Planer für Lastzüge keine Verbindungsstraße zum Knepper-Areal und damit zur Autobahnauffahrt Bodelschwingh sein. © Thomas Schroeter

Die Lastzüge aus den Gewerbeparks zwischen Deininghausen, Habinghorst und Ickern sollen über die B235 zum Autobahnanschluss Castrop-Rauxel gelenkt, die Bahnunterführung dafür ausgebaut werden.

Für die Anwohner der Oestricher Straße in direkter Nachbarschaft zum Knepper-Gelände soll es keinen zunehmenden Verkehr geben. Wie auch die Siedlung Kreuzloh auf Dortmunder Seite wollen die Planer hier der Durchgangsverkehr unterbrechen.

Mangelnde Verkehrsqualität an der A42-Auffahrt

Nun reichen Ausbau der Straßen Langenacker und Königshalt sowie die Auf- und Abfahrten der Anschlusstelle Bodelschwingh im Autobahnkreuz keineswegs für die künftigen Verkehrssröme aus. 6000 Autos und Transporter sowie 3.500 Lastzüge sollen allein die Anschlusstelle benutzen. Schon der jetzige Zustand stößt an seine Grenzen. In den morgentlichen und nachmittäglichen Rush-Hours stauen sich die Fahrzeuge.

Das Gutachten bescheinigt der Situation an der A42-Auffahrt eine „mangelhafte Verkehrsqualität“. Die Verkehrsqualität berechnen die Gutachter anhand von Wartezeiten an den Ampeln und für das Durchlassen des Gegenverkehrs.

In Spitzenstunden rollen 300 Lkw

Die Planer rechnen in den morgentlichen und nachmittäglichen Spitzenstunden mit rund 500 Autos und fast 300 Lkw, die in das neue Industriegebiet fahren oder es verlassen.

Um dem Herr zu werden, sollen die Abfahrt an der Anschlussstelle Bodelschwingh sowie die Straßen Langenacker und Königshalt je drei Abbiegespuren erhalten, die Autobahnauffahrt eine zweite Spur. Damit, so das Gutachten, werde an der Abfahrt eine befriedigende Verkehrsqualität erreicht, an der Kreuzung Langenacker/Königshalt/Auffahrt eine ausreichende.

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